Rock Tech Lithium will Lieferkette nachverfolgen
Rock Tech Lithium hat eine Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT sowie dem Anbieter für die Nachverfolgung von Lieferketten Circulor vereinbart. Ziel der Kooperation ist es, eine umfassende Transparenz der Wertschöpfungskette des Lithiums zu erhalten.
Damit soll der Weg des Lithiums vom Rohmaterial, dem Spodumen, bis zum Endprodukt, dem Lithiumhydroxid, nachverfolgt werden können, die das Fraunhofer-Institut mitteilt. Perspektivisch soll auch eine Weiterverfolgung über die Batterie, ihren Lebenszyklus im Auto und die Wiederverwertung möglich sein.
Rock Tech hatte im Oktober 2021 angekündigt, im brandenburgischen Guben ein Lithiumhydroxid-Werk bauen zu wollen. In der sogenannten „Konverter-Fabrik“ soll Lithium-haltiges Spodumen zu Batterie-tauglichem Lithiumhydroxid verarbeitet werden. Es gibt auch Gerüchte über eine zweite Konverter-Fabrik in Deutschland – bestätigt hat das Unternehmen zuletzt Pläne, einen weiteren Konverter in Rumänien bauen zu wollen.
Theoretisch ist die Lieferkette bei Rock Tech einfach: Das deutsch-kanadische Unternehmen will das Spodumen in seinem eigenen Minen-Projekt Georgia Lake abbauen und dann in der Nähe der Abnehmer in den Konvertern zu Batterie-Materialien verarbeiten. Anfang Februar 2022 schrieb aber das „Handelsblatt“, dass es in Kanada noch keine Genehmigung für das Minen-Projekt gebe.
So oder so: „Mit der ganzheitlichen Dokumentation unserer Wertschöpfungskette schaffen wir für unsere Kunden einen entscheidenden Mehrwert“, sagt Markus Brügmann, CEO von Rock Tech Lithium. „Sie haben jederzeit Informationen über Herkunft und Umweltbilanz unseres Lithiumhydroxids.“ Das Unternehmen wird auf Basis der Arbeit von Fraunhofer UMSICHT und Circulor einen Materialpass für sein Produkt erstellen – damit nehme man die kommende EU-Batterieverordnung vorweg, so das Fraunhofer-Institut.
Konkret unterstützt das Fraunhofer UMSICHT Rock Tech bei der Erfassung aller Material- und Energieströme sowie Berechnung der Ökobilanz der Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Auf Basis der gewonnenen Daten wolle Rock Tech den Produktionsprozess bereits in der Planungsphase weiter optimieren – mit dem Ziel, den Energiebedarf so weit wie möglich zu reduzieren. „Eine umfangreiche Erfassung und Analyse ihrer Daten erlaubt Rock Tech nicht nur die Produktion von Lithiumhydroxid nachhaltiger zu gestalten, sondern unterstützt auch dabei, spätere Prozessoptimierungen so energie- und umweltschonend wie möglich umzusetzen“, sagt Ilka Gehrke, Leiterin der Abteilung Umwelt und Ressourcennutzung am Fraunhofer UMSICHT.
Der dritte Partner Circulor bietet Rock Tech die eigentliche Rückverfolgbarkeit des Lithiums von der Mine in Kanada bis hin zur Lithiumhydroxid-Anlage in Deutschland an. Das britische Green-Tech-Unternehmen verfolgt Rohstoffe mittels einer Software-Lösung in Echtzeit, „selbst dann, wenn sie – wie bei Lithium – ihren physikalischen Zustand ändern“, so das Fraunhofer-Institut. Auf diese Weise will Circulor auch die CO2-Emissionen der Lieferkette verfolgen können.
Circulor hat bereits andere Partner aus der Batterie- und Elektroauto-Industrie: Volvo Cars und Polestar nutzen die Circulor-Software – Volvo verfolgt damit die Lieferketten von kritischen Rohmaterialien wie Kobalt, Polestar erfasst so die CO2-Äquivalente in seiner Lieferkette. Im Jahr 2020 hat sich Volvo auch an Circulor beteiligt.
fraunhofer.de
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