ACC plant dritte Batteriezellfabrik in Italien
Stellantis hat nun offiziell Pläne zum Bau einer dritten Batteriefabrik der Automotive Cells Company (ACC) im italienischen Termoli bestätigt. Dafür soll das bestehende Motorenwerk von Stellantis zu einer Batteriefabrik umgebaut werden.
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Bis 2030 soll das Joint Venture von Stellantis, Total und seit September 2021 auch Mercedes-Benz Gesamtkapazitäten für Batteriezellen von mindestens 120 GWh verfügen. Details zu der Anlage in Termoli – wie etwa die Zahl der Mitarbeiter und die geplante Produktionskapazität nennt Stellantis in der Mitteilung nicht.
Die beiden anderen ACC-Werke in Douvrin (Frankreich) und Kaiserslautern (Deutschland) waren bisher mit jeweils 24 GWh geplant. In dem Zuge der Termoli-Mitteilung bestätigte ACC aber, dass die beiden Werke auf bis zu 40 GWh erweitert werden. Da in Italien ebenfalls 40 GWh geplant sind, wird ACC die angepeilten 120 GWh mit drei Werken erreichen. Mit 24 GWh je Fabrik wären insgesamt fünf Werke nötig gewesen. ACC hat sich aber statt zwei weiteren Standorten für die Erweiterung der drei Werke auf 40 GWh entschieden.
Der Schritt, aus dem Motorenwerk Termoli eine Batteriezellfabrik zu machen, hatte sich lange angedeutet. Bereits bei dem „EV Day“ im vergangenen Juli hatte Stellantis-CEO Carlos Tavares bestätigt, dass der Konzern eine entsprechende Vereinbarung über die Zukunft von Termoli mit der italienischen Regierung geschlossen habe.
„Wir sind allen dankbar, die an dieser Investition beteiligt sind, um die Zukunft der großartigen Gemeinde in Termoli zu sichern“, sagt Tavares nun laut der aktuellen Mitteiliung. „Die Umgestaltung des bestehenden Werks zur Unterstützung einer nachhaltigeren Zukunft positioniert ACC als europäischen Marktführer in der Batterieherstellung und bekräftigt dank der Zusammenarbeit mit dem Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung Italiens Rolle bei der Unterstützung der Transformation von Stellantis zu einem Technologieunternehmen für nachhaltige Mobilität.“
Wann sich Stellantis oder ACC zu den weiteren Plänen für Termoli und die möglichen Standorte 4 und 5 äußern werden, ist nicht bekannt. Bisher unterliegt der Abschluss der Pläne für Termoli noch „den üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich behördlicher Genehmigungen“, wie Stellantis schreibt.
Klar ist aber, dass der Einstieg von Mercedes-Benz nun unter Dach und Fach ist und in diesem Fall die behördlichen Genehmigungen erteilt sind. Die „Vereinbarung zur Aufnahme von Mercedes-Benz ab neuer, gleichberechtigter Partner mit TotalEnergies/Saft und Stellantis“ ist laut der Mitteilung abgeschlossen.
Update 29.06.2022: Für die im März von Stellantis bestätigte dritte Batteriefabrik der Automotive Cells Company (ACC) im italienischen Termoli sind nach einem Treffen von Gewerkschaftlern mit dem Autokonzern nun nähere Details zum Zeitplan bekannt geworden. So soll der Umbau des bestehenden Motorenwerks von Stellantis in Termoli zur Batteriefabrik 2024 beginnen. Für 2026 ist dort dann die Produktion der ersten Batteriezellen geplant. Die volle Kapazität soll die Batteriefabrik 2030 mit rund 2.000 Beschäftigten erreichen.
Der Zeitplan wird allerdings auch enorme Auswirkungen auf die Beschäftigung am Standort haben: Da die Motorenproduktion in weiten Teilen 2024 auslaufen, die Batteriefertigung in kleinerem Umfang aber erst 2026 anlaufen soll, rechnet die Gewerkschaft laut einem Reuters-Bericht mit Entlassungen: In der Spitze sollen demnach bis zu 1.000 Angestellte entlassen werden, bevor dann 2030 wieder 2.000 Beschäftigte in dem Werk tätig sein sollen. Laut Gewerkschaftsangaben sollen einige „Premium“-Verbrennungsmotoren noch bis 2026 gebaut werden – mit dem Start der Batterieproduktion ist aber auch dort Schluss, um die Flächen in der Folge ebenfalls umzubauen.
Gianluca Ficco von UILM gab gegenüber Reuters an, Stellantis habe den Gewerkschaften versichert, dass alle Arbeiter von Termoli in der neuen Gigafactory beschäftigt werden sollen. „Das ist gut, aber nicht genug. Wir wollen eindeutig eine formelle und verbindliche Zusage von ACC“, sagte er. „Dann müssen wir klären, wie wir mit vorübergehenden Entlassungen umgehen.“ Neben Umschulungen sollen die Mitarbeitenden auch die Möglichkeit erhalten, bis zu sechs Monate in der Batteriefabrik im französischen Douvrin zu arbeiten.
Ein Stellantis-Sprecher bestätigte der Nachrichtenagentur, dass man den Gewerkschaften ein Update der Entwicklungspläne für Termoli gegeben habe, kommentierte die Detail-Informationen aber nicht.
stellantis.com, reuters.com (Update)
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