Plastic Omnium steigt bei Verkor ein
Der französische Automobilzulieferer Plastic Omnium beschleunigt seine Strategie für Elektromobilität durch zwei Investitionen: Zum einen will Plastic Omnium Actia Power übernehmen, zum anderen steigt der Zulieferer mit 20 Millionen Euro beim französischen Batteriehersteller Verkor ein.
Die Investitions- und Industriepartnerschaft mit Verkor wird es Plastic Omnium nach eigenen Angaben ermöglichen, Batteriemodule zu entwickeln und herzustellen. Verkor wurde 2019 gegründet und ist inzwischen ein wichtiger Batterie-Partner von Renault für die kommenden elektrischen Hochleistungsfahrzeuge. 2023 soll der Bau einer eigenen Batteriefabrik in Dünkirchen beginnen, zum Anlauf der Produktion im Jahr 2025 ist eine Kapazität von 16 GWh geplant. Bis 2030 soll die Anlage auf 50 GWh ausgebaut werden.
Plastic Omnium erhält ab 2025 bevorzugten Zugriff zu einem anfänglichen Volumen von mindestens 4 GWh Batteriezellen pro Jahr aus Verkors Produktionsstätte in Dünkirchen. Das passt auch zu den Plänen von Verkors Haupt-Partner Renault: Der Autobauer will laut der Ankündigung aus dem Sommer ab 2026 zehn GWh von Verkor beziehen, ab 2030 dann 20 GWh.
Plastic Omnium will die Verkor-Zellen sowohl in Batterien für elektrische „Individualfahrzeuge“ als auch kommerzielle Fahrzeuge einsetzen – und auch in stationären Energiespeichern. Darunter könnten vom elektrischen Zweirat über das Auto bis hin zum Bus und Lkw eine ganze Reihe an möglichen Segmenten (und Kunden) fallen.
„Diese industrielle Zusammenarbeit stellt Verkor ins Zentrum des Marktes für Elektromobilität und ermöglicht es uns, uns auf den Märkten für Nutzfahrzeuge und stationäre Speicher zu entwickeln“, sagt Verkor-CEO Benoît Lemaignan.
Zudem will der Zulieferer die auf unter anderem Leistungselektronik und Elektrifizierungssysteme spezialisierte Firma Actia Power übernehmen. Davon erhofft sich Plastic Omnium Zugang zu einer neuen technologischen Plattform und F&E-Kapazitäten in den Bereichen Design elektronischer Komponenten sowie Speicher- und Managementsysteme für elektrische Energie.
Unter Dach und Fach ist die Übernahme aber noch nicht. Plastic Omnium gibt an, sich mit Actia in „exklusiven Verhandlungen“ über den Verkauf der Division Actia Power zu befinden. Actia Power beschäftigt derzeit mehr als 200 Angestellte in Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA.
Mit den beiden Investitionen will der Zulieferer künftig alle Arten von elektrifizierten Fahrzeugen bedienen können – Hybride, Plug-in-Hybride, Batterie-elektrische Autos und auch Brennstoffzellenfahrzeuge. Zusammen mit ElringKlinger betreibt Plastic Omnium bereits das Brennstoffzellen-Joint-Venture EKPO Fuel Cell Technologies.
plasticomnium.com (PDF), verkor.com (PDF zum Download)
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