Kia EV9 kommt auch nach Europa
Kia hatte im November 2021 auf der LA Auto Show mit dem Concept EV9 einen Ausblick auf ein großes E-SUV auf Basis der Electric Global Modular Platform (E-GMP) enthüllt. Nun hat der Hersteller offiziell bestätigt, dass die Serienversion des EV9 ab 2023 auch in Europa erhältlich sein wird.
Als großes Siebensitzer-SUV zielte das EV9 Concept klar auf den amerikanischen Markt. Rund um die Europa-Premiere der Studie stellte der Autobauer aber klar, dass das für 2023 erwartete Serienmodell des E-GMP-Stromers auch hierzulande verkauft werden soll, um die Marke „aufzuladen“.
Genaue technische Daten sind noch nicht bestätigt, bisher wird eine WLTP-Reichweite von bis zu 540 Kilometern und ein elektrischer Allradantrieb mit zwei Motoren in Aussicht gestellt. Damit soll der Spurt aus dem Stand auf 100 km/h in unter fünf Sekunden möglich sein. Die Spitzen—Ladeleistung nennt Kia noch nicht, der EV9 soll aber in sechs Minuten Strom für 100 Kilometer laden können. Beim EV6 mit 77,4 kWh und 240 kW Ladeleistung gibt Kia 4,5 Minuten an. Ob die 90 Sekunden auf einen größeren Akku oder ausschließlich auf den höheren Verbrauch zurückzuführen sind, ist nicht bekannt.
Das Karosseriedesign wirkt sehr wuchtig, mit 4,94 Metern zählt der EV9 zwar nicht zu den größten E-SUV auf dem Markt, das Fahrzeug ist aber insgesamt sehr hoch. Das gilt sowohl für die Bodenfreiheit, als auch die bullige Front und das Dach, welches über 1,80 Meter hoch ist.
Welche der Grund-Proportionen im Serienmodell erhalten bleiben und welche Designelemente es in die Serie schaffen, ist noch größtenteils offen – die in das lackierte Front-Panel integrierten Tagfahrlichter werden aber wohl nicht dabei sein. Insgesamt ist das EV9 Concept aber wohl näher am Serienmodell als viele denken. Wie Kia am Rande der Europa-Premiere erklärt, wurde beim EV9 zuerst das Design des Serienmodells festgelegt und davon die Studie abgeleitet – nicht andersherum.
Klar ist aber, dass das Serienmodell über konventionelle Türen verfügen wird – die gegenläufig öffnenden Türen ohne B-Säule gibt es nur bei dem Konzeptauto. Aus dem Innenraum werden wohl kaum Elemente 1:1 übernommen, also weder die schwebenden Sitze noch die sehr offene Mittelkonsole ohne Abtrennung im Fußraum – beim EV6 hatte das Kia-Designteam noch erklärt, dass man sich bewusst für eine Abtrennung im Fußraum entschlossen habe, damit (anders als beim Schwestermodell Ioniq 5) keine Gegenstände in den Fußraum des Fahrers zwischen die Pedale rutschen können.
Bei der Studie soll aber – fast wie in einem Van – eine Vielzahl von Sitz-Konfigurationen möglich sein. In der zweiten Reihe soll es etwa zwei bequeme Einzelsitze geben oder auch eine durchgängige Dreier-Sitzbank. Auch wenn man in dem Einzelstück nicht Probesitzen durfte, wirken die Platzverhältnisse in den ersten beiden Reihen sehr ordentlich. Bei der dritten Sitzreihe ist noch keine Aussage möglich. Die massive Aufhängung der nach hinten öffnenden Türe nimmt im Heck sehr viel Platz – da das in der Serie entfällt, könnte sich hier mehr Platz für die Passagiere 6 und 7 oder das Gepäck ergeben.
Zudem wurde nicht nur beim Antrieb auf Nachhaltigkeit geachtet. Im Innenraum wird nur noch veganes Leder verwendet, außerdem steigt der Anteil an Recycling-Materialien. So besteht etwa der Teppichboden der Studie aus recycelten Fischernetzen.
Ein Solardach wie beim Hyundai Ioniq 5 gibt es bei der Studie nicht, dafür sind in die Fronthaube einige Solar-Paneele integriert. Interessant sind auch Details wie die einziehbare Dachrehling, die nur bei Gebrauch ausgefahren wird – und im Normalzustand aerodynamisch optimiert im Dach versenkt wird.
kia.com
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