InoBat will Gigafactory in Westeuropa bauen
Das slowakische Batterie-Unternehmen InoBat Auto will in Westeuropa seine dritte Gigafactory für Elektroauto-Batterien errichten. Eine Entscheidung zum konkreten Standort soll noch in diesem Jahr fallen. Das Unternehmen besetzt zudem seinen Vorstand neu.
Für die geplante Fabrik kommen Standorte in der EU und in Großbritannien infrage, teilt das Unternehmen mit. Dass das nun angekündigte Vorhaben möglich ist, sieht das Unternehmen unter anderem in der „erfolgreichen Validierung der Leistung der maßgeschneiderten 622- und 811-Batteriezellen von InoBat“ begründet. Diese Entwicklung habe zu einer ausreichenden Abnahmeprognose geführt, „um das erste 4-GWh-Modul des 32-GWh-Projekts“ zu erwerben.
Mit der Ankündigung zur künftigen Fabrik hat InoBat auch bekannt gemacht, seinen Vorstand neu strukturiert zu haben, auch dies eine Maßnahme, um das angekündigte Vorhaben zu ermöglichen, so InoBat. Vorsitzender ist nun Andy Palmer. InoBat hatte den ehemaligen CEO von Aston Martin und COO von Nissan im Jahr 2020 als „Non-Executive Vice Chairman“ verpflichtet. Palmer ersetzt nun Faysal Sohail, der die Vorsitzenden-Rolle bisher innehatte und der als Vorsitzender des Beirats weiterhin aktiv an der Unternehmensentwicklung beteiligt sein wird. In den Vorstand wurden außerdem Tara Lindstedt, Vazil Hudak und Kathryn Baker berufen.
„Ich freue mich, dass wir mit der Errichtung unserer Gigafactorys in Westeuropa beginnen wollen. Dies wurde durch unser innovatives und hart arbeitendes Team ermöglicht, das bewiesen hat, dass unser Ansatz, elektrische Batterien zu entwickeln, die auf spezifische Kundenanforderungen zugeschnitten sind, ein durchschlagender Erfolg ist“, sagt Marian Bocek, Mitbegründer und CEO von InoBat Auto. „Unsere neue Struktur und unser Vorstand werden die Umsetzung unserer ehrgeizigen Wachstumsplattform beschleunigen.“
InoBat Auto verfolgt das Ziel, Kunden maßgeschneiderte Batteriezellen für ihren Einsatzzweck zu liefern – mit Hochdurchsatz-Screening (einer Methode aus der Pharmaforschung) und künstlicher Intelligenz will das Unternehmen die jeweils individuell passende Zellchemie finden. Als potenzielle Abnehmer haben die Slowaken Kunden aus dem Pkw-, Nutzfahrzeug-, Motorsport- sowie Luft- und Raumfahrtsektor im Auge.
Das slowakische Unternehmen plant eine 100-MWh-Pilotfertigung in Voderady und ab 2024 eine 10-GWh-Fabrik. Ein Teil der Fertigungsanlagen wird von Manz geliefert. Zuletzt hatte InoBat Ideanomics, ein eMobility-Unternehmen mit Sitz in New York, als Investor gewonnen. Mit der Investition in nicht spezifizierter Höhe soll die Fertigstellung des F&E-Zentrums und der Pilotbatterieanlage bis Ende 2022 unterstützt werden. Zu den weiteren Investoren gehören Rio Tinto, Amara Raja und der private Arm der Weltbank, die IFC.
Unterdessen hat InoBatt eine Kooperation mit Gigamine, ein technologieorientiertes Unternehmen für Batterierecycling, bekannt gegeben. Zusammen wollen sie ein hochmodernes Verfahren und eine unterstützende Infrastruktur für die kosteneffiziente Sammlung, Verarbeitung und Wiederverwendung von Materialien aus der Batterieherstellung und von Altbatterien zu schaffen.
Recycling und die aktive Wiederaufbereitung von Materialien zur Minimierung von Abfällen und zur Maximierung der Kreislaufwirtschaft sind wesentliche Faktoren bei der Wahl des Standorts für die oben erwähnte geplante Gigafactory, so InoBat.
inobatauto.eu (Gigafactory), inobatauto.eu (Gigamine)
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