Italien: 650 Millionen Euro pro Jahr bis 2024 für saubere Fahrzeuge
Die italienische Regierung stellt für die Jahre 2022, 2023 und 2024 jährlich 650 Millionen Euro für Anreize zum Kauf elektrifizierter und schadstoffarmer Fahrzeuge bereit. Privatpersonen können für den Kauf neuer Elektroautos einen Zuschuss von 3.000 Euro erhalten. Auch kleinere und mittlere Unternehmen werden unterstützt.
Die Maßnahme basiert auf einem Dekret, das vom Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Giancarlo Giorgetti, vorgeschlagen wurde. Das Dekret, das Ministerpräsident Mario Draghi nun unterzeichnete, gestaltet die Anreize für den Kauf von Elektro-, Hybrid- und schadstoffarmen Autos und Motorrädern neu und ermöglicht die Finanzierung.
Die Gelder sind den Angaben zufolge Teil der von der Regierung für den Automobilfonds bereitgestellten Mittel, für den bis 2030 ein Gesamtbudget von 8,7 Milliarden Euro vorgesehen ist. Im Oktober hatte das Land das eMobility-Förderbudget erhöht und zwischenzeitlich über den Sommer die Fördersätze angehoben.
Im Konkreten sehen die neuen Pläne nun vor, dass Privatpersonen für den Kauf neuer Elektroautos mit einem Preis von bis zu 35.000 Euro netto einen Zuschuss von 3.000 Euro erhalten. Weitere 2.000 Euro werden gewährt, wenn parallel ein Verbrenner der Schadstoffklasse Euro 5 oder schlechter verschrottet wird. Für diese reinen E-Fahrzeuge stehen 220 Millionen Euro im Jahr 2022, 230 Millionen im Jahr 2023 und 245 Millionen im Jahr 2024 zur Verfügung.
Für den Kauf neuer Plug-in-Hybride mit einem Preis von bis zu 45.000 Euro netto kann ein staatlicher Zuschuss von 2.000 Euro beantragt werden. Bei gleichzeitiger Verschrottung eines Verbrenners der Schadstoffklasse Euro 5 oder schlechter kommen 2.000 Euro hinzu. Das Budget für die Förderung von Plug-in-Hybriden beträgt 225 Millionen im Jahr 2022, 235 Millionen im Jahr 2023 und 245 Millionen im Jahr 2024.
Weitere Zuschüsse gewährt die italienische Regierung kleinen und mittleren Unternehmen für die Beschaffung rein elektrischer Fahrzeuge: 4.000 Euro für Fahrzeuge bis 1,5 Tonnen, 6.000 Euro für Fahrzeuge zwischen 1,5 und 3,5 Tonnen, 12.000 Euro für Fahrzeuge zwischen 3,5 und 7 Tonnen und 14.000 Euro für Fahrzeuge von 7 bis 12 Tonnen. Für diese Fahrzeuge steht 2022 ein Budget von zehn Millionen Euro bereit, 15 Millionen im Jahr 2023 und 20 Millionen im Jahr 2024.
Anreize werden auch für den Kauf von elektrischen und hybriden Leichtfahrzeugen wie Mopeds und Motorrädern (Kategorien L1e, L2e, L3e, L4e, L5e, L6e, L7e) gewährt: ein Zuschuss von 30 Prozent des Kaufpreises bis zu einem Höchstbetrag von 3.000 Euro bzw. 40 Prozent des Kaufpreises bis zu einem Höchstbetrag von 4.000 Euro bei gleichzeitiger Verschrottung eines entsprechenden Verbrenner-Fahrzeugs der Schadstoffklasse Euro 3 oder schlechter. Für die Leichtfahrzeuge beträgt das Budget 15 Millionen Euro in den Jahren 2022 bis 2024.
Die Krise des Automobilsektors werden die Mittel nicht lösen, das sieht auch Minister Giorgetti so. Dieser müsse sich von Grund auf erneuern. Die neu unterzeichnete Maßnahme sei aber ein „Notfallinstrument, das uns hilft, eine schwierige Zeit zu überstehen“. Er sagt: „Mit dem grünen Licht für die Anreize geben wir eine konkrete und lang erwartete Antwort auf den Automobilsektor, der sich in einer tiefen Krise befindet. Die mehrjährige Maßnahme wird es den Unternehmen ermöglichen, eine industrielle Planung auf dem Weg zur Entwicklung vorzunehmen.“
Italiens Regierung hat bereist das Ende von der Verbrennungsmotoren in bedeutenden Bereichen beschlossen. Im Dezember gab sie bekannt, neue Verbrenner-Pkw im Einklang mit den Plänen der EU-Kommission ab 2035 zu verbieten. Für leichte Nutzfahrzeuge soll dies ab 2040 gelten.
mise.gov.it
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