Wilko Stark verlässt Aufsichtsrat von Sono Motors
Der frühere Volkswagen- und Daimler-Manager Wilko Stark ist offenbar nicht mehr Aufsichtsratschef beim Münchner Solar-Elektroauto-Startup Sono Motors. Stark war erst im November 2021 als solcher vorgestellt worden und hat das Unternehmen laut einem Medienbericht bereits wieder verlassen.
Aktuell führe die frühere Volvo-Vorständin Martina Buchhauser (55) den Aufsichtsrat des Startups übergangsweise, wie das „Manager Magazin“ berichtet. Nach den Informationen des Magazins war Stark nach seinem Antritt im November nur neun Wochen lang bei dem Münchner Startup – „fast fluchtartig“, wie es in dem Artikel heißt. Und das, obwohl Stark in der Mitteilung zu seinem Antritt bei dem Startup nicht gesagt hatte: „Ich glaube fest an die Mission von Sono Motors.“
Hintergrund des Abgangs soll ein möglicher Interessenkonflikt sein. Im Januar soll Stark als Aufsichtsrat bei der Levere Holding berufen worden sein. Levere ist ein SPAC, also eine Mantelfirma ohne eigentliches Geschäftsmodell, die bereits an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet ist. Ziel dieser Special Purpose Acquisition Companies (SPAC) ist es, eine andere Firma, die an die Börse strebt, zu übernehmen oder mit dieser Firma zu fusionieren. Damit kann die andere Firma den langen Prozess eines US-Börsengangs abkürzen, die SPAC profitiert von den erhofften Gewinnen beim Börsengang.
Da Levere nach eigenen Angaben ein Unternehmen aus dem europäischen Mobilitätssektor – mit dem Fokus auf die Elektromobilität oder das autonome Fahren – als Fusionspartner sucht, würde Stark als dortiger Aufsichtsrat im Interesse von Levere womöglich einen Konkurrenten von Sono stärken – was aber nicht im Interesse seines Mandats bei Sono Motors ist. Für welchen Posten sich der frühere Daimler-Manager entschieden hat, ist nun bekannt. Weitere Angaben über den Interessenkonflikt hinaus machten weder Stark noch Sono Motors gegenüber dem „Manager Magazin“.
Buchhauser soll den Aufsichtsrat des Startups wohl nur übergangsweise führen. Ein dauerhafter Nachfolger oder eine Nachfolgerin wird wohl noch gesucht.
In dieser Woche hatte Sono einen wichtigen Schritt vermeldet: Nachdem die vereinbarte Produktionspartnerschaft mit NEVS in die Brüche gegangen ist, soll der Sion ab 2023 beim finnischen Auftragsfertiger Valmet gebaut werden. In der Mitteilung am Dienstag hatte das Unternehmen aber auch angekündigt, einen „erhöhten Finanzierungsbedarf“ zu haben. Für den Produktionsanlauf bei Valmet müssen mindestens 275 Millionen Euro aufgebracht werden. Der Börsengang hatte 137 Millionen Euro eingebracht. Diese Summe war aber für die Entwicklung der Fahrzeuge und der Solar-Technologie verplant.
manager-magazin.de
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