DEVK-Tochter Hylane vermietet Wasserstoff-Lkw

Mit einem nutzerbasierten Mietkonzept will Hylane Transportunternehmen die größten Sorgen bei der Nutzung von Brennstoffzellen-Lkw nehmen. Ihren Kunden bietet die DEVK-Tochtergesellschaft zunächst Fahrzeuge von vier Herstellern, gezahlt wird nur für die tatsächlich gefahrenen Kilometer.

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Bevor Hylane mit seinem Konzept an den Start gegangen ist, sprachen Vertreter des Unternehmens mit Logistikern, wie Geschäftsführerin Sara Schiffer während einer Pressekonferenz in Köln erläutert. Dabei haben sich drei Schwerpunkte herauskristallisiert, die den potenziellen Kunden aus der Branche besondere Schwierigkeiten bereiteten: die Finanzierung, die Infrastruktur und das Technologierisiko.

Diesen Problemen will Hylane mit seinem Pay-per-Use-Angebot entgegenwirken und seinen Kunden durch ein koordiniertes Management verschiedener Ressourcen ein nachhaltiges und flexibles Mobilitätsmanagement bieten. Bis auf Fahrer und Treibstoff sind alle Leistungen in der Miete enthalten – neben der Bereitstellung der Fahrzeuge kümmert sich Hylane beispielsweise um die Zulassung, die Wartung und Reparatur.

Das Angebot von Hylane sieht eine Mindestmietdauer von 24 Monaten vor, nach oben hin sei dies offen. Laut Schiffer könne aber auf Anfrage auch eine geringere Mietdauer möglich gemacht werden.

Kunden können zunächst aus einer Reihe von emissionsfreien Fahrzeugen auswählen. 44 Lkw sind bereits gekauft, das Investitionsvolumen für die Fahrzeuge beläuft sich laut Schiffer auf 24 Millionen Euro. Die genannten Hersteller sind Hyzon Motors, Hyundai, Daimler Truck in Kooperation mit Clean Logistics Technology sowie MAN Truck & Bus beziehungsweise eine Umbaulösung der Firma Framo eTrucks mit Brennstoffzelle der Robert Bosch GmbH. „Wir hoffen auf mehr“, sagt Schiffer mit Blick Richtung Zukunft.

Die ersten Fahrzeuge sollen noch bis Ende des Jahres an Hylane geliefert werden, bis zum zweiten Quartal 2023 sollen alle 44 Fahrzeuge angekommen sein. Zum Einsatz werden die H2-Lkw in Hamburg, im Ruhrgebiet, in Stuttgart und in München kommen, so Schiffer. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch Transporter und Busse folgen. Der Plan von Hylane sieht vor, ab 2024 über mehr als 150 Fahrzeuge für seine Kunden zu verfügen haben.

Kurz nach der Pressekonferenz in Köln gab Hyzon Motors bereits einen Auftrag von Hylane bekannt, der sich in die Zeitplanung von der DEVK-Tochter einfügt: Bis Ende 2022 soll der US-Hersteller 18 seiner Fahrzeuge liefern. Bei Hyzon sei man sich bewusst, „dass die Kunden, wie bei jeder neuen Technologie, die Möglichkeit haben müssen, unser Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug in ihrem regulären Betrieb zu nutzen“, heißt es in einer Mitteilung. „Durch das nachhaltige Mobilitätsprogramm von Hylane können Kunden in ganz Deutschland aus erster Hand die Fahrzeugleistung, die Zufriedenheit der Fahrer und die Emissionsreduzierung von Hyzons Brennstoffzellen-Elektro-Lkw erleben“, sagt Craig Knight, CEO und Mitbegründer von Hyzon.

Das Konzept von Hylane integriert auch Aspekte der Energieproduktion und der der Tank- und Ladeinfrastruktur. Um seinen Kunden die Betankung zu vereinfachen, unterstützt das Unternehmen den Aufbau des flächendeckenden Tankstellennetzes. Als Partner stehen Hylane dabei Linde und H2-Mobility an der Seite – H2-Mobility selbst hatte kürzlich bekannt gegeben, beim Ausbau seines Tankstellennetzes den Fokus auf H2-Nutzfahrzeuge zu legen. Laut Schiffer wird über die Miete auch bewilligte Förderung an die Kunden weitergegeben. Hylane wird durch das Verkehrsministerium unterstützt.

Interesse an Hylanes Angebot scheint es zu geben: „Wir führen Gespräche mit renommierten Transportunternehmen, die bereit sind, mit uns in einen klimaneutralen Transport ihrer Waren einzusteigen“, sagt Schiffer. Auch sind bereits Mitverträge für die ersten Fahrzeuge angeschlossen: Der erste Kunde von Hylane ist der Logistikanbieter DB Schenker.

Update 13.04.2022: Die Informationen darüber, welche Fahrzeuge für Hylane im Rahmen der Pay-per-Use-Angebots zum Einsatz kommen, werden immer konkreter: Das Unternehmen hat mit nun Clean Logistics einen Liefervertrag für zwei HyBatt-Trucks geschlossen. Zwei von konventionellen Dieselantrieb auf emissionsfreien Wasserstoffantrieb konvertierten 40 Tonnen schwere Sattelzugmaschinen „eines namhaften deutschen Herstellers“ sollen noch in diesem Jahr übergeben werden.
Quelle: Aussagen von der Pressekonferenz, hylane.de, PM per E-Mail (Update)

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