Hyundai plant V2G-Funktionen für Elektroautos
Hyundai plant, den für bidirektionales Laden geeigneten On-Board Charger, der in den Serienmodellen des Ioniq 5 verbaut ist, auch für die V2G-Technologie nutzbar zu machen. Zudem wird Hyundai demnächst ein neues Elektromodell vorstellen, welches ab Werk über die V2G-Technologie verfügt.
Dabei könnte es sich um den Ioniq 6 handeln, der innerhalb der nächsten Monate präsentiert werden soll. Bei der E-Limousine wird es sich nach dem Crossover Ioniq 5 um das zweite Hyundai-Modell handeln, das auf der konzerneigenen E-GMP-Plattform aufbaut.
Der On-Board-Charger, den Hyundai für diese Plattform verwendet, ist wie bereits 2020 berichtet V2X-fähig, also „Vehicle-to-Everything“. Bisher hat Hyundai diese Technologie aber nur für eine sogenannte „Vehicle-to-Load“-Funktion verwendet: Bei V2L kann über einen speziellen Adapter ein elektrisches Gerät mit bis zu 3,6 kW wie an einer Steckdose betrieben werden – sei es ein Werkzeug, ein Fernseher, ein Elektro-Grill oder bei Schuko-Ladeziegel ein anderes E-Auto. Die E-Auto-Vermietung „Nextmove“ hatte bereits demonstriert, dass über die V2L-Funktion sogar ein Haus mit Strom versorgt werden kann – diese „Vehicle-to-Home“-Funktion (V2H) ist von Hyundai ab Werk aber nicht so vorgesehen.
Nun baut Hyundai aber – zumindest im Rahmen von Pilotprojekten – das V2X-Portfolio aus. Hierfür setzt Hyundai derzeit modifizierte Ioniq 5 ein. In Deutschland ist Hyundai Teil des V2H-Projekts CRADLE (Centre for Robotic-Augmented Design in Living Experiences) in Berlin. Dabei wird die Möglichkeit getestet, innerhalb eines geschlossenen Energiesystems den Strom mit dem Haus zu teilen.
Hier sind mehrere Ioniq 5 im Einsatz, die bei der Hardware über denselben On-Board-Charger wie die Serienmodelle verfügen. Für das V2H-Projekt wurde aber eine spezifische Software aufgespielt – ins Detail geht Hyundai hier nicht.
Im niederländischen Utrecht sind 25 Ioniq 5 als Carsharing-Autos für den Mobilitätsanbieter „We Drive Solar“ unterwegs. Die Fahrzeuge werden den Bewohnern einer kürzlich erbauten Siedlung angeboten – als Alternative zum eigenen Auto. Derzeit werden die Fahrzeuge noch konventionell geladen. Im nächsten Schritt soll das Laden der für den V2G-Test modifizierten Ioniq 5 über eine von „We Drive Solar“ entwickelte öffentliche Ladesäule erfolgen.
Die bekannte „Vehicle-to-Load“-Funktion und das neue V2G seien zwar technisch verwandt, arbeiten jedoch mit unterschiedlichen Softwarelösungen, so Hyundai. „Für den Austausch der Energie mit dem Stromnetz im Rahmen von V2G muss zunächst ein Kommunikationsprotokoll zwischen dem BEV und dem Netz definiert werden“, schreiben die Koreaner. Da es sich aber um Software handelt, sollen per Update auch die bereits ausgelieferten Fahrzeuge für die V2G-Technologie nutzbar gemacht werden.
hyundai.news
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