Aiways nutzt Batterietausch-System von CATL
Der chinesische Batteriehersteller CATL hat mit Aiways den ersten Automobilpartner für sein Batterietausch-Geschäft Evogo gewonnen. Der erste passend ausgerüstete Aiways soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen.
Eine nun zwischen beiden Unternehmen geschlossene Vereinbarung sieht vor, dass für das erste Modell von Aiways, den E-SUV U5, eine für den Akkutausch ausgerüstete Version entwickelt wird, die im vierten Quartal 2022 auf den Markt kommen soll. Diese Informationen verbreitete CATL zunächst über seinen WeChat-Account, hat aber inzwischen auch eine Mitteilung dazu veröffentlicht.
Aiways setzt bereits heute bei dem U5 auf Batteriezellen von CATL. Allerdings ist das 63 kWh große Batteriepack fest mit dem Fahrzeug verbunden. Je nach Ausstattung liegt die WLTP-Reichweite mit dieser Batterie zwischen 400 und 410 Kilometern. In unserem Test konnten wir je nach Fahrweise und Fahrprofil real zwischen 250 und 300 Kilometer erreichen.
CATL – bzw. das Tochterunternehmen CAES (Contemporary Amperex Energy Service Technology) – hatte das Evogo-Batterietausch-System Anfang Januar auf der CES im Las Vegas vorgestellt. Anstatt auf festgelegten Batteriepacks, deren Kapazität auf das Fahrzeug ausgelegt ist, basiert Evogo auf kleineren Batterie-Blöcken, die vom Unternehmen als „Choco-SEB“ bezeichnet werden. SEB steht dabei für Swapping Electric Block und „Choco“ soll auf die Optik der SEB hinweisen, die wohl an eine Tafel Schokolade erinnern soll.
Jeder Block verfügt über ein eigenes Batterie-Managementsystem (BMS) und nutzt die Cell-to-Pack-Technologie von CATL. Damit soll die gravimetrische Energiedichte 160 Wh/kg und die volumetrische Energiedichte bei 325 Wh/l liegen. Jeder Block soll laut den Angaben aus dem Januar eine Reichweite von bis zu 200 Kilometern bieten. Nach welchem Zyklus dieser Wert ermittelt wurde, wird nicht angegeben – in Frage kommen der NEFZ oder CLTC, beide gelten aber nicht gerade als realitätsnah.
Die Grundidee hinter den kleineren „Choco-SEB“: Der Nutzer soll in der Wechselstation nur so viele Blöcke an Bord nehmen (und für deren Nutzung bezahlen), wie es gerade benötigt wird. Je nach Fahrzeug sollen so ein, zwei oder bis zu drei Blöcke montiert werden können – der Kunde kann das per App wählen. Der Tausch eines „Choco-SEB“ soll jeweils rund eine Minute dauern. Neben dem Batteriewechsel können die Choco-SEB auch im Fahrzeug geladen werden – falls gerade keine Wechselstation in der Nähe ist.
Inzwischen steht auch fest, wie teuer die Miete der Batterie ist: Je Block sind es 399 Yuan oder rund 58 Euro pro Monat. Das gab CATL anlässlich der Inbetriebnahme der ersten Evogo-Station in Xiamen bekannt.
Für wie viele Blöcke der Aiways U5 ausgelegt werden soll, geht aus der CATL-Mitteilung nicht hervor. Sollten es tatsächlich bis zu drei Blöcke sein, könnte die rechnerische Reichweite des U5 auf bis zu 600 Kilometer steigen. Wahrscheinlicher ist aber, dass es nur maximal zwei Blöcke für bis zu 400 Kilometer sind.
Neben dem U5 ist das FAW-Modell Bestune NAT mit dem Evogo-System kompatibel.
cnevpost.com, catl.com
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