Bielefeld: BZ-Busse von CaetanoBus gehen in Probebetrieb

Das Bielefelder Verkehrsunternehmen moBiel setzt ab sofort vier Wasserstoff-Busse des portugiesischen Herstellers Caetano im Probebetrieb ein. Perspektivisch soll der Wasserstoff für die eigens errichtete Tankstelle vor Ort produziert werden.

Das im Jahr 2020 angekündigte Projekt nimmt damit Fahrt auf. Die Wasserstoff-Busse des Typs H2.CityGold werden auf der Linie 29 zwischen Baderbach und Schildhof eingesetzt. Auf der 7,6 Kilometer langen Strecke, mit insgesamt 24 Haltestellen, werden die Fahrzeuge den ganzen Tag fahren. In diesem Probebetrieb soll sich unter anderem zeigen, wie weit die Busse mit einer Tankladung von 37,5 Kilogramm Wasserstoff kommen.

Gemäß der vom Hersteller angegebenen Reichweite von bis zu 400 Kilometern müsste nur einmal am Tag getankt werden. Für das Projekt ist der „Innovationspark Sektorenkopplung“ an der Müllverbrennungsanlage Bielefeld (MVA) errichtet worden. Dort befindet sich neben der Abstell-Halle für die Busse auch eine Wasserstoff-Tankstelle. Auf lange Sicht soll der benötigte Wasserstoff dort mit klimafreundlichem Strom aus der MVA selbst hergestellt werden.

Derzeit müssen die drei Tanks der Anlage mit einem Fassungsvermögen von 1.000 Kilogramm per Tanklastwagen nachgefüllt werden. „Perspektivisch ist der emissionsfreie und geräuschlose Brennstoffzellenbus vor allem dann ein echter Beitrag zum Klimaschutz, wenn grüner Wasserstoff direkt zur Verfügung steht. Denn nur dann erzeugen wir durch den Betrieb der Busse gar kein CO₂ mehr,“ sagt moBiel-Geschäftsführer Martin Uekmann. Die Planungen für den Elektrolyseur seien bereits weit gediehen, der Bau soll 2023 beginnen.

Der „Innovationspark“ wurde innerhalb eines Jahres auf der grünen Wiese errichtet. Daran mitgewirkt haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von moBiel, der MVA, den Stadtwerken Bielefeld und der BITel, aus insgesamt 36 Fach- und Sachbereichen. Für die Errichtung des Innovationsparks hat die Stadtwerke Bielefeld Gruppe bisher etwa 13,5 Millionen Euro investiert.

Realisiert werden konnte das Projekt durch Fördermittel des Landes NRW, das die Kosten für die Tankstelle zu 90 Prozent bezuschusst und die Mehrkosten zu einem Euro-6-Bus mit 60 Prozent gefördert hat. Über die konkreten Kaufpreise für die Busse ist Stillschweigen vereinbart worden. Wann moBiel bzw. die Stadtwerke Bielefeld über weitere Fahrzeugbestellungen nach dem Probebetrieb entscheiden wollen, geht aus der Mitteilung nicht hervor.

Der H2.CityGold ist in Bielefeld nicht zum ersten Mal in Deutschland unterwegs: Im Rahmen des Projekts eFarm werden zwei Exemplare in Norddeutschland eingesetzt. Zudem hat ESWE Verkehr zehn Exemplare für den Einsatz in Wiesbaden bestellt, die ersten Fahrzeuge sind seit Dezember 2021 im Linienbetrieb.
mobiel.de

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