Rivian weitet Quartalsverlust im Jahresvergleich aus

Das US-amerikanische Elektroauto-Startup Rivian hat seine Geschäftszahlen für das erste Quartal 2022 vorgelegt. Der Nettoverlust in den ersten drei Monaten des Jahres lag bei 1,59 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 414 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal. Gegenüber dem Q4 2021 sank der Verlust aber.

Im vierten Quartal 2021 hatte der Verlust wie berichtet bei 2,46 Milliarden Dollar (2,34 Milliarden Euro) gelegen. Der aktuelle Quartalsverlust beläuft sich auf umgerechnet 1,51 Milliarden Dollar.

Rivian befindet sich noch in der kritischen Phase, in der enorme Investitionen für den Produktionsan- und hochlauf nötig sind – über die geringe Anzahl an Auslieferungen wird aber kaum Umsatz generiert. Produziert hat Rivian im ersten Quartal 2022 2.553 Fahrzeuge. Ausgeliefert wurden 1.227 Fahrzeuge und damit einen Umsatz von 95 Millionen US-Dollar (90,4 Millionen Euro) erzielt.

Insgesamt hat Rivian bislang rund 5.000 Fahrzeuge produziert. Die Anzahl der Vorbestellungen für die R1-Modelle beziffert Rivian auf über 90.000 Einheiten – derzeit stellt das Unternehmen den E-Pickup R1T und das E-SUV R1S her. Seit der umstrittenen Preiserhöhung im März seien mehr als 10.000 weitere Vorbestellungen eingegangen – zu einem Durchschnittspreis von über 93.000 Dollar ja Fahrzeug.

Rivian hält an seinem Ziel fest, im Gesamtjahr 2022 eine Produktion von 25.000 Fahrzeugen zu erreichen. Das ist nur ein Bruchteil dessen, was das Unternehmen künftig anstrebt: Im Endausbau sollen das Werk in Normal, Illinois, und die zweite Fabrik in Georgia auf eine summierte Produktionskapazität von 600.000 Fahrzeugen pro Jahr kommen.

„Wir fahren jetzt die Produktion und Auslieferung unserer R1T, R1S und EDV 700 hoch, und obwohl es vor dem Hintergrund der aktuellen Lieferkette Herausforderungen gab, diese Produktion hochzufahren, könnten wir nicht energiegeladener über den Impact sein, den wir liefern können“, heißt es in dem Investorenbrief.

Zudem wiederholt Rivian drei Eckpfeiler seiner Strategie. Zum einen die Erhöhung des Marktanteils in existierenden Märkten mit der hochfahrenden Produktion, die Erweiterung der Software- und Serviceangebote sowie den Ausbau des Produktportfolios. Letzterer soll mittels „Verbraucher- und Nutzfahrzeugen über mehrere Preispunkte, Formfaktoren, Marktsegmente und Regionen hinweg“ erfolgen. Details hierzu gibt es aber noch nicht, Namensrechte für mögliche weitere Modelle hatte sich das Unternehmen bereits im Juli 2021 gesichert.

Dafür kündigt Rivian einige Entwicklungsschritte für die bestehenden Modelle an. Zum einen soll es eine überarbeitete Elektronik geben und neue Antriebsvarianten mit nur einem Motor, der als „Enduro“ bezeichnet wird – bisher haben die R1-Modelle einen Motor je Rad. Außerdem kündigt Rivian die Einführung eines LFP-Akkupacks an. Aber auch hier gibt es noch keine genauen Angaben.

Kurz vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen wurde bekannt, dass Großaktionär Ford einen Teil seiner Rivian-Aktien verkauft hat. Der Autobauer hat acht Millionen Rivian-Aktien im Wert von 214 Millionen US-Dollar (204 Millionen Euro) verkauft. Ford hält jetzt noch fast 94 Millionen Aktien bzw. einen Anteil von 10,5 Prozent an Rivian und ist der viertgrößte Anteilseigner des US-Unternehmens.
rivian.com (Investorenbrief als PDF), reuters.com, sec.gov (beide Aktienverkauf)

1 Kommentar

zu „Rivian weitet Quartalsverlust im Jahresvergleich aus“
Sebastian
12.05.2022 um 16:42
Rivian hat mit das beste Konzept am Markt. Neben dem Ford e-F-150. Nur müssen beide jetzt mal liefern.

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