BMW eröffnet Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung im Herbst
Im Herbst des laufenden Jahres will die BMW Group ihr geplantes Kompetenzzentrum für Batteriezellfertigung (Cell Manufacturing Competence Centre, CMCC) in Parsdorf bei München eröffnen.
Mit dem jetzt erfolgten Abschluss des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens liegen die Voraussetzungen für die Inbetriebnahme einer seriennahen Produktion für Lithium-Ionen-Batteriezellen vor. Das Kompetenzzentrum entsteht auf einer Fläche von 15.000 Quadratmetern im oberbayerischen Landkreis Ebersberg östlich von München.
Die Pilotlinie in dem Kompetenzzentrum soll es BMW laut eigener Aussage ermöglichen, die Wertschöpfungsprozesse der Zelle vollständig zu analysieren und zu verstehen. Das soll dem Autohersteller dabei helfen, künftige Lieferanten bei der Zellproduktion entsprechend den eigenen Vorgaben zu befähigen und damit die Produktion von Batteriezellen hinsichtlich Qualität, Leistung und Kosten weiter zu optimieren. Der Maschinenbauer Manz erhielt im vergangenen Jahr den Zuschlag für den Aufbau einer Batterieproduktionslinie vor Ort.
In der ersten Phase des Hochlaufs sollen die Anlagen für die Elektrodenproduktion installiert und eingefahren werden. Dort werden Rohstoffe wie Graphit oder Nickeloxide für die Batterieelektroden dosiert und gemischt. Anschließend erfolgen die Beschichtung der Metallfolien und die finale Verdichtung.
Die Investitionen für die erste Ausbaustufe des Kompetenzzentrums für Batteriezellfertigung betragen rund 170 Millionen Euro. Ungefähr 80 Mitarbeiter sollen am Standort Parsdorf arbeiten. Das Bundeswirtschaftsministerium und das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie unterstützen das Vorhaben im Rahmen des europäischen Förderprozesses IPCEI (Important Projects of Common European Interest).
In der zweiten Phase folgt die Installation der Anlagen für die anschließende Zellmontage und Formierung. Dort werden die Elektroden mit den weiteren Subkomponenten zu Batteriezellen verarbeitet, formiert und auf ihre Qualität geprüft. Der gesamte Hochlaufprozess erstreckt sich über rund ein Jahr. Im Laufe des nächsten Jahres soll die seriennahe Batteriezellproduktion im Kompetenzzentrum in den Regelbetrieb übergehen.
Die BMW Group will dort Batteriezell-Muster für die nächste Generation Batterietechnologie produzieren, die in der „Neuen Klasse“ zum Einsatz kommen soll. Die Energiedichte der künftigen Generation an Lithium-Ionen Zellen soll deutlich erhöht und die Kosten beim Materialeinsatz und in der Produktion gleichzeitig gesenkt werden.
Eine eigene Batteriezellfertigung in Großserie schließt das Unternehmen allerdings derzeit aus. Die BMW Group bezieht diese von unterschiedlichen Zellherstellern. Die „weitere Wertschöpfung erfolgt beim Automobilhersteller“, wie BMW mitteilt. Gemeint ist die Vorbereitung der Zellen zum Einbau in Module und deren finale Montage in einer Hochvoltbatterie. Die Produktion von E-Antriebskomponenten verteilt sich im Produktionsnetzwerk der BMW Group auf zahlreiche Standorte. So werden Hochvoltbatterien, Batteriemodule und -komponenten in Deutschland inzwischen in den Werken Dingolfing, Regensburg und Leipzig produziert. Weitere E-Antriebsumfänge sind im Werk Spartanburg in den USA und im Joint Venture BMW Brilliance Automotive in China angesiedelt.
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