Marelli stellt drahtloses Batteriemanagement-System vor
Der Automobilzulieferer Marelli erweitert sein Angebot an Batteriemanagement-Technologien für Elektrofahrzeuge um ein neues Wireless Distributed Battery Management System (wBMS). Die Lösung macht eine Verkabelung überflüssig, da die Kommunikation zwischen den Batterien und der Steuereinheit über eine drahtlose Technologie erfolgt.
Marelli stellt das System ab dem zweiten Quartal 2022 zur Verfügung, um Einführungen durch Kunden im Jahr 2024 zu unterstützen. Im Vergleich zu kabelgebundenen dezentralen Lösungen soll das von dem Unternehmen eigens entwickelte System den Kabelbaum um 90 Prozent reduzieren und auf diese Weise auch die Konstruktion und Installation der Batteriezellen vereinfachen. Zudem soll wBMS mehr Flexibilität bei der Platzierung der Batteriemodule bieten und mehr Platz im Batteriepaket schaffen.
„Marelli hat sowohl das wBMS als auch das kabelgebundene BMS mit einer identischen Basisarchitektur entwickelt, die durch zwei verschiedene Kommunikationswege und Schnittstellen unterstützt wird“, erläutert Razvan Panati, Leiter der Abteilung für Leistungselektronik in Marellis Geschäftsbereich Fahrzeugelektrifizierung. „Auf diese Weise kann unsere Technologie mit minimalen Änderungen auf mehreren Fahrzeugplattformen eingesetzt werden. Diese Flexibilität der Lösung garantiert eine erhebliche Reduzierung der Entwicklungskosten und ermöglicht es Marelli, diese High-End-Technologie für den Massenmarkt erschwinglich zu machen.“
Der Marelli-Konzern ist erst 2019 aus dem Zusammenschluss des italienischen Zulieferers Magneti-Marelli (der zuvor zu Fiat-Chrysler gehörte) und der japanischen Firma Calsonic Kansei (mit Wurzeln bei Nissan) entstanden. Ende November 2020 hatte das Unternehmen publik gemacht, ab 2021 in Köln Elektroantriebe montieren zu wollen. In Köln-Niehl unweit der dortigen Ford-Werke ist dazu auf 18.000 Quadratmetern eine Produktionslinie für Elektroantriebe installiert worden.
Marelli Electric Powertrain Strasbourg, ein im Mai 2021 gegründetes Joint Venture des Automobilzulieferers mit dem Getriebehersteller Punch, hat im Dezember 2021 von einem nicht namentlich genannten OEM seinen ersten Serienauftrag für Elektro-Achsen erhalten.
prnewswire.com
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