BMW etabliert geschlossenen Recycling-Kreislauf für Batterien

Das Joint Venture BMW Brilliance Automotive (BBA) hat in China erstmals einen geschlossenen Kreislauf zur Wiederverwendung der Rohstoffe Nickel, Lithium und Kobalt aus Hochvoltbatterien etabliert. Im Vergleich zur Verwendung von neu abgebautem Material sollen die CO2-Emissionen um 70 Prozent reduziert werden.

Die Batterien stammen zunächst noch aus voll- und teilelektrischen Entwicklungsfahrzeugen, Testanlagen und dem Produktionsausschuss, wie das Unternehmen mitteilt.

Künftig sollen auch Akkus von Altfahrzeugen genutzt werden. Dabei extrahiert das Joint Venture die Rohstoffe nicht selbst. Die ausrangierten Akkus werden von einem lokalen Recycling-Unternehmen zerlegt und die Rohstoffe „zu einem hohen Prozentsatz“ zurückgewonnen.

Die auf diese Weise gewonnenen Materialien werden anschließend für die Produktion neuer Batteriezellen für die BMW Group verwendet, so der Autobauer weiter. „Vor dem Hintergrund der zunehmenden Verknappung endlicher Ressourcen und steigender Rohstoffpreise ist es besonders wichtig, die Kreislaufwirtschaft zu fördern, den Anteil wiederverwendeter Materialien zu erhöhen und die Abhängigkeit von Rohstoffen zu verringern“, sagt Jochen Goller, Leiter der BMW Group Region China.

Den lokalen Partner nennt BMW in seiner Mitteilung nicht beim Namen. Doch müsste es sich dabei um das Unternehmen Zhejiang Huayou Recycling Technology handeln, das laut einem Bericht von „Gasgoo“ eine solche Partnerschaft mit der BMW-Grupp eingegangen ist. Im Rahmen der neuen Kooperation wird das Duo die Anwendung gebrauchter Batterien auf alle Anlagen am BMW-Standort Shenyang ausweiten, heißt es dort.

BMW will das Recycling-Konzept in China künftig weiter ausbauen. Bereits 2020, offenbar mit dem oben genannten Partner zusammen, hatte die Gruppe in China damit begonnen, ausgediente Batterien mit hoher Restkapazität in Gabelstaplern der BBA-Werke zu verwenden. Diese Second-Life-Nutzung von Akkus soll künftig auch Paletten-Hubwagen und stationäre Batteriespeicher mit Ladestationen umfassen.

Der Grund für das weitere Engagement des Unternehmens im Recycling-Bereich dürfte neben Umweltgründen auch in der Welle an Alt-Batterien liegen, die für den chinesischen Markt infolge der stetig steigenden Nachfrage an E-Fahrzeugen erwartet wird. In seiner Pressemitteilung bezieht sich BMW auf die Zahlen des China Automotive Technology and Research Centre, denen zufolge die Gesamtmenge der ausgemusterten Batterien in China bis 2025 etwa 780.000 Tonnen erreichen wird.

Um sicherzustellen, dass die Recycling-Industrie effektiv expandieren kann, hat die chinesische Regierung eine Reihe neuer Richtlinien erlassen. Mehr darüber, wie China bis 2025 ein vollständiges Recycling-System aufbauen will, lesen Sie hier. Mit Blick auf eben jene Richtlinien schreibt der Fahrzeughersteller in seiner Mitteilung: „Die BMW Group hat (…) ein System entwickelt, das über eine Kodierung die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Batterien während ihres gesamten Lebenszyklus sicherstellt.“ Diese Kodierung gewährleiste, dass Batterien aus der gesamten Wertschöpfungskette fachgerecht recycelt werden.
press.bmwgroup.com, autonews.gasgoo.com

1 Kommentar

zu „BMW etabliert geschlossenen Recycling-Kreislauf für Batterien“
John
31.05.2022 um 15:04
Und was machen wir in D?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch