Regionalverkehr Köln bestellt BZ-Busse bei Solaris und Wrightbus
Der Regionalverkehr Köln (RVK) hat eine Bestellung von bis zu 100 Brennstoffzellen-Bussen ausgelöst. Bei der europaweiten Ausschreibung der wasserstoffbetriebenen Busse ging der Zuschlag für 20 garantierte und 20 optionale Busse an Solaris sowie 20 garantierte und 40 optionale Busse an Wrightbus.
Die ersten 20 H2-Solobusse von Solaris sollen Ende dieses Jahres geliefert und sukzessive in den Fuhrpark der RVK integriert werden, wie der ÖPNV-Betreiber mitteilt. Mit dem Modell Urbino 12 hydrogen ist RVK bereits vertraut: Fünf Fahrzeuge sind wie berichtet seit März 2022 in Hürth unterwegs.
Mit Wrightbus wird, neben den Modellen von Van Hool und Solaris, ein weiterer Hersteller die Busflotte der RVK erweitern. Die Lieferung der ersten 20 H2-Solobusse von Wrightbus ist für Ende 2023 geplant. Angaben zu dem Modell macht RVK in der Mitteilung nicht. Dort heißt es nur, dass es sich um „auf deutsche Verhältnisse angepasste“ Wasserstoff-Solo-Busse des nordirischen Herstellers handelt – also um einen Linkslenker mit Türen auf der rechten Fahrzeugseite.
Wrightbus selbst teilt mit, dass es bei dem Deal um bis zu 60 Exemplare des Kite Hydroliner geht. Das Modell bietet Platz für bis zu 90 Passagiere und nutzt Achsen von ZF. Bei der Brennstoffzelle handelt es sich um eine FCmove von Ballard mit 70 kW. Je nach Version fasst die Puffer-Batterie 30 oder 45 kWh. Eine Besonderheit des Modells ist die Variantenvielfalt beim Tanksystem: Bereits die kleinste Version mit vier zylindrischen Drucktanks (350 bar) kommt auf 32 Kilogramm Wasserstoff. Die Maximal-Konfiguration mit sieben Tanks gibt Wrightbus mit bis zu 50 Kilogramm H2 oder 640 Meilen Reichweite an. Das sind umgerechnet 1.030 Kilometer. Für welche Tank-Konfiguration der deutsche Kunde RVK sich entschieden hat, geben die Nordiren aber nicht an.
„Alle RVK-Busse werden in Ballymena gebaut, was die weitere regionale Wirtschaft unterstützt und es uns ermöglicht, grüne Arbeitsplätze zu schaffen, während wir unser Wachstum fortsetzen“, sagt Wrightbus-CEO Jo Bamford. „Dieser Deal ist für uns in vielerlei Hinsicht von Bedeutung. Es ist nicht nur unser erster europäischer Auftrag seit meiner Übernahme, sondern auch unser zweiter internationaler Auftrag in kurzer Folge, und es zeigt, dass Wrightbus auf der globalen Bühne eine große Rolle zu spielen hat.“
„Durch die Förderung durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr und der zügigen Ausschreibung kommen wir unserem Ziel ‚Null Emission‘ mit großen Schritten näher“, so Marcel Frank, Geschäftsführer der RVK. „Wir freuen uns auf die baldige Lieferung der Solaris Busse und darauf, mit Wrightbus als einen weiteren Hersteller neue Erfahrungswerte zu sammeln – dies ist bei der Umstellung unserer Flotte von großer Bedeutung.“
Bis wann eine Entscheidung fallen soll, ob RVK die optionalen Busse bei Solaris (20 Fahrzeuge) und Wrightbus (40 Fahrzeuge) bestellt, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Dafür gibt RVK an, voraussichtlich im vierten Quartal 2022 die ersten Wasserstoff-Gelenkbusse erproben zu wollen.
rvk.de, wrightbus.com (Mitteilung), wrightbus.com (Technische Daten)
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