Serienproduktion des VW ID. Buzz angelaufen
Volkswagen Nutzfahrzeuge hat im Stammwerk Hannover mit der Serienproduktion des vollelektrischen ID. Buzz begonnen. In diesem Jahr sollen dort bis zu 15.000 Exemplare des ID. Buzz Pro und ID. Buzz Cargo gefertigt werden.
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Nach dem Hochlauf können künftig bis zu 130.000 Fahrzeuge pro Jahr in Hannover produziert werden, wie VWN mitteilt. Mit solchen Stückzahlen wäre der MEB-Van eines der wichtigsten Modelle von Volkswagen Nutzfahrzeuge. VWN-CEO Carsten Intra gibt in der Mitteilung zum Produktionsstart auch an, dass der ID. Buzz „eine tragende Säule zur Auslastung der Fabrik“ in Hannover werden soll.
VWN hatte die Serienversion des ID. Buzz Anfang März vorgestellt – als Fünfsitzer für Privatkunden und als Cargo-Variante fürs Gewerbe. Zunächst gibt es für alle Kunden nur einen Antrieb: den 150 kW starken Heckmotor in Kombination mit der 77-kWh-Batterie. Die Auslieferung beider Varianten soll im Herbst anlaufen.
Der Verkauf beider Modelle hat am 20. Mai begonnen. Demnach startet die Pkw-Variante ID. Buzz Pro zu einem Brutto-Listenpreis von 64.581 Euro. Zieht man davon den derzeitig noch gültigen Umweltbonus (staatlicher Anteil von 5.000 Euro und Herstelleranteil von 2.975 Euro) ab, kostet die derzeitige Einstiegsvariante den Endkunden noch rund 56.606 Euro. Der ID. Buzz Cargo ist hingegen für einen Netto-Listenpreis von 45.740 Euro bzw. 54.430 Euro (brutto) zu haben. Zieht man den derzeitigen Umweltbonus ab, kostet der E-Transporter also noch rund 38.240 Euro (netto) bzw. 46.455 Euro (brutto).
Für den ID. Buzz als erstes MEB-Modell aus Hannover wurde in den vergangenen zwei Jahren im laufenden Betrieb die Fertigung umgebaut. In den vergangenen Monaten wurden laut VWN rund 4.000 Beschäftigte in der Fertigung auf das neue Modell und die Arbeitsabläufe qualifiziert. Letzteres ist inzwischen besonders wichtig, denn die Komplexität hat stark zugenommen: Statt quasi nur einer Baureihe fertigt VW in Hannover jetzt drei ähnlich große Modelle: den T6.1, dem neuen T7 Multivan auf MQB-Basis und den ID. Buzz als MEB-Modell.
„Wir bauen nun drei Bulli-Baureihen und drei Antriebskonzepte bei uns im Werk“, sagt Josef Baumert, Mitglied des Markenvorstands VWN für Produktion und Logistik. „Diese Komplexität stellt an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter höchste Anforderungen.“ Große Hoffnungen liegen aber auf dem ID Buzz: „Der ‚Zukunfts-Bulli‘ sichert die Beschäftigung an unserer Markenzentrale in Hannover“, sagt Stavros Christidis, Betriebsratsvorsitzender von VWN.
Update 16.06.2022: Mit dem Produktionsstart des VW ID. Buzz haben nun auch die deutschen Komponentenstandorte mit der Fertigung wesentlicher Tech-Komponenten für das neue E-Modell begonnen. Die Werke in Braunschweig, Kassel, Salzgitter und Hannover liefern unter anderem das Batteriesystem, den E-Antrieb und das Fahrwerk zu.
Für den ID. Buzz und ID. Buzz Cargo verantwortet Volkswagen Group Components die komplette Vorder- und Hinterachsmontage. Dafür wurde in Barsinghausen eine neue Achsmontage aufgebaut: Rund 200 Mitarbeiter des nahegelegenen Komponentenwerks Hannover montieren dort künftig die Achsen für den ID. Buzz. Damit steigt auch der Standort Hannover in die Fertigung von MEB-Komponenten ein. Ab 2024 erfolgt zusätzlich die Montage des MEB-Batteriesystems für den ID. Buzz, welches aktuell noch aus dem Komponentenstandort in Braunschweig geliefert wird. Hannover fertigt außerdem mit der flexiblen Schnellladesäule die Hardware für den Aufbau einer Schnellladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge.
Das Komponentenwerk in Kassel habe sich laut VW bereits zum Kompetenzzentrum für E-Antriebe entwickelt. Dort entstehen die elektrischen Antriebe für den MEB. Mit der Eigenentwicklung und Fertigung des Pulswechselrichters für den zukünftigen Konzern-Antriebsbaukasten wird der Standort in Zukunft auch das „Gehirn“ des elektrischen Antriebsstrangs verantworten. Am Standort Braunschweig erfolgt die Entwicklung und Fertigung der Batteriesysteme sowie deren Software. Im Werk Salzgitter entstehen Rotor und Stator für den E-Antrieb des MEB. Der Standort wird zudem zum europäischen Battery Hub des Volkswagen Konzerns ausgebaut. 2025 wird dort die erste Gigafabrik des Konzerns die Fertigung von Batteriezellen aufnehmen.
vwn-presse.de, volkswagen-newsroom.com
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