Schaeffler und Symbio gründen JV für Bipolarplatten
Schaeffler und Symbio, das Gemeinschaftsunternehmen von Faurecia und Michelin für Wasserstofftechnologie, haben ein weltweit aktives Joint Venture zur Herstellung von Bipolarplatten für Brennstoffzellen mit Protonenaustauschmembran (PEM) gegründet. Produziert wird ausschließlich für den Bedarf der beiden Anteilseigner.
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Das von beiden Partnern zu je 50 Prozent gehaltene Unternehmen mit Firmensitz und erstem Werk in Haguenau im Elsass soll bis Ende 2022 den Betrieb unter dem Markennamen Innoplate aufnehmen und Anfang 2024 mit der Produktion beginnen. Bis 2030 plant Innoplate die Produktion von ca. 50 Millionen Bipolarplatten und die Beschäftigung von mehr als 120 Mitarbeitenden, wie Schaeffler mitteilt.
Der erste Kunde der Bipolarplatten von Innoplate wird Symbio selbst. Symbio hat seinerseits einen Auftrag für ein Projekt eines führenden globalen Autoherstellers erhalten. Es sei vorgesehen, dass das Joint Venture hierfür die Bipolarplatten herstellen wird. Der zweite Kunde wird Schaeffler sein – beide Anteilseigner sind die „exklusiven Kunden“ des Joint Ventures. Eine Belieferung von Drittkunden ist also wohl nicht vorgesehen.
Die Bipolarplatte (BPP) ist ein zentrales Bauteil der Brennstoffzelle, sie regelt vor allem den Zufluss von Wasserstoff und Luft sowie den Abfluss von Wasserdampf und der Energie. Damit ist sie ein entscheidendes Bauteil für die Effizienz und den Wirkungsgrad der gesamten Brennstoffzelle.
Innoplate soll laut der Mitteilung „die nächste Generation der BPP-Serienproduktion auf den Weg bringen und skalieren“. Das Joint Venture vereine „das Know-how von führenden europäischen Automobilzulieferern und einem globalen Marktführer von Brennstoffzellen-Technologie für die Automobilindustrie, die gemeinsam ein enormes Potenzial in der sich entwickelnden Wasserstoffwirtschaft sehen“, wie es in der Mitteilung heißt.
„Metallische Bipolarplatten sind eine strategische Komponente des Brennstoffzellensystems mit hohem Mehrwert. Innoplate wird maßgeblich dazu beitragen, eine Serienproduktion zu ermöglichen, die die Programme unserer Kunden und die Akzeptanz des Marktes gegenüber Mobilität durch Wasserstoff stärkt“, sagt Philippe Rosier, CEO von Symbio. „Gleichzeitig werden wir die systemische Leistung und die Wirtschaftlichkeit unserer Lösungen steigern. Mit diesem Projekt leistet Symbio einen Beitrag zum Aufbau einer technologischen und industriellen Führungsrolle Europas.“
„Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft und die Umstellung auf nachhaltige Energieressourcen werden maßgeblich von der Industrialisierung verlässlicher Lieferketten für die neuen Technologien abhängen. Unser Joint Venture mit Symbio ist ein sehr gutes Beispiel für diesen Ansatz“, sagt Schaeffler-CEO Klaus Rosenfeld. „Als globales Unternehmen mit Sitz in Deutschland sind wir zudem hoch erfreut, mit Symbio in Frankreich eine Partnerschaft einzugehen und die deutsch-französische Zusammenarbeit in diesem wichtigen Bereich zu fördern.“
Schaeffler ist auch Teil von H2SkaProMo („Skalierbare cyberphysische Produktionssysteme zur Montage von Brennstoffzellen-Stacks“). Ziel ist es, die Produktion von Brennstoffzellen-Stacks mit industrienahen Prozessen und skalierbaren Produktionssystemen wirtschaftlich abzubilden. Im Rahmen einer weiteren Kooperation mit Hydrogenious erprobt der Zulieferer die Speicherung von Wasserstoff in einer organischen Trägerflüssigkeit als Alternative zur Druckspeicherung des Gases.
Update 06.10.2022: Schaeffler und Symbio haben nun die für die Gründung erforderlichen behördlichen Freigaben erhalten. Die Vorbereitungen am Standort Haguenau laufen bereits. Dort hat das Duo mit dem Ausbau des Fertigungsgebäudes begonnen und weitere Ausrüstung bestellt. Laut einer aktuellen Schaeffler-Pressemitteilung will man „den Produktionsbeginn Anfang 2024 sicherstellen“.
schaeffler.de, schaeffler.de (Update)
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