Van Hool baut neue Busreihe mit emissionsfreien Antriebssystemen
Der belgische Hersteller Van Hool hat eine neue Busreihe mit vier verschiedenen Fahrzeuglängen (12, 13, 18 und 24 Metern) präsentiert, die ausschließlich mit emissionsfreien Antriebssystemen (Batterie, Brennstoffzelle und Oberleitung) angeboten wird. Noch vor der offiziellen Ankündigung der neuen A-Reihe konnte Van Hool bereits 13 Bestellungen über insgesamt 162 Busse verbuchen.
Bei der Konzeption und Entwicklung der neuen A-Reihe achtete Van Hool nach eigenen Angaben neben Gewicht und Langlebigkeit vor allem auf die die Modularität der Busse. So befestigte der Hersteller auf dem Dach der Fahrzeuge ein modulares Montagesystem für die Installation von Komponenten wie Batterien, Klimaanlagen und Steuerungssystemen. Auf diese Weise sei die Nachrüstung, ein eventueller späterer Umbau oder auch der Austausch von Komponenten leichter umzusetzen.
Weitere Merkmale sind die aerodynamische Form der Front, eine große Windschutzscheibe und LED-Scheinwerfern der neusten Generation. Für den Fahrer ist standardmäßig eine geschlossene Kabine mit viel Stauraum vorgesehen. Das Klima im Fahrzeuginneren wird durch ein auf Wärmepumpentechnik und Traktionswärmerückgewinnung basierendes System geregelt.
Die Batterie-elektrische Variante wird unabhängig von der Länge des Fahrzeugs von zwei ZF-Axtrax-Achsen mit jeweils 140 kW Leistung angetrieben. Die Batterien stammen von Akasol, der Energiegehalt liegt zwischen 490 kWh im Zwölf-Meter-Bus und 686 kWh im 24 Meter langen Doppelgelenkbus. Eine solche Karosserieversion wird oft nur als Trolleybus angeboten, Van Hool verkauft den 24-Meter-Bus künftig auch mit Batterie.
Die Brennstoffzellen-Version nutzt eine Brennstoffzelle von Ballard – es handelt sich um die bekannte FCmove HD. In der Zwölf-Meter-Version leistet diese 70 kW, im 18-Meter-Gelenkbus 100 kW. Die Batterien kommen auf 24 bis 132 kWh, der E-Antrieb von Siemens leistet je nach Karosserie zwischen 160 und 210 kW.
Bei den Trolleybussen sind je nach Länge eine NMC-Batterie mit bis zu 72 kWh oder vier 15 kWh große Lithium-Titanat-Batterien verbaut. Diese ermöglichen auch kurze Strecken ohne Oberleitung. Je nach Version gibt es einen E-Motor mit 160 kW Leistung oder bei den (Doppel-)Gelenkbussen zwei angetriebene E-Achsen.
„Mit der neuen A-Reihe wollten wir ein umweltfreundliches, komfortables, sicheres, zeitloses und nachhaltiges Busangebot entwickeln, das europaweit im Stadt- und Regionalverkehr eingesetzt werden kann“, sagt Filip Van Hool, CEO des Unternehmens. „Das neue Innen- und Außendesign und die Entscheidung für drei unterschiedliche Antriebslösungen ergaben sich zum einen aus den internationalen Erfahrungen der letzten Jahrzehnte und andererseits aus den Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf die öffentlichen Verkehrsbetriebe zukommen werden.“
Bei den bereits bestellten Fahrzeugen handelt es sich um 122 Batterie-elektrische Fahrzeuge und 40 Brennstoffzellenbusse verschiedener Typen, die in Dänemark, Belgien, Deutschland und Frankreich zum Einsatz kommen werden, wie das Unternehmen mitteilt. Aus Deutschland haben etwa ÖPNV-Betreiber aus Frankfurt und Eberswalde insgesamt acht Brennstoffzellenbusse des neuen A12-Modells bestellt.
Van Hool baute eigenen Angaben zufolge bereits mehr als 1.400 elektrisch angetriebene Linien- und Reisebusse in verschiedenen Ausführungen: mit Batterie-, Hybrid-, Wasserstoff- und Oberleitungsantrieb. Im Januar bestellte beispielsweise der skandinavischen ÖPNV-Betreiber Nobina von 21 Batterie-elektrischen Doppelgelenk-Trambussen des Typs Exqui.City in der 24-Meter-Version. Im Monat zuvor orderte das flämische ÖPNV-Unternehmen De Lijn 36 Elektrobusse von Van Hool.
Ende 2020 lieferte Van Hool den ersten von zehn vollständig batteriebetriebenen Elektro-Reisebussen vom Typ CX45E samt Ladeinfrastruktur in die USA aus. Inzwischen wurden von diesem Bustyp 22 Exemplare verkauft, jüngst lancierte das Unternehmen den Doppeldecker-Reisebus TDX25E.
vanhool.com
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