Scania präsentiert E-Lkw-Reihe für regionalen Transport

Scania bietet Kunden von nun an jedes Jahr neue elektrische Modelle an. Zu den Fahrzeugen für den innerstädtischen Lieferverkehr kommen jetzt Batterie-elektrische Lkw für den regionalen Transport hinzu. Die neue Modellreihe mit einer Batteriekapazität von 624 kWh ist mit R- oder S-Fahrerhäusern erhältlich.

Die neuen Lkw, mit einem Gesamtgewicht von bis zu 64 Tonnen, können zunächst als 4×2 Sattelzugmaschinen oder als 6×2*4 Fahrgestelle ab der KW 28 über die örtlichen Scania-Niederlassungen bestellt werden. Die Produktion ist für das vierte Quartal 2023 geplant.

Die Ladeleistung beträgt bis zu 375 kW, womit eine Stunde Ladezeit „in der Regel eine zusätzliche Reichweite von 270 bis 300 km“ ermöglicht, so der Hersteller in der Mitteilung. Die Dauerleistung für einen Scania 45 R oder S liegt bei 410 kW. Die Reichweiten variieren je nach Gewicht, Konfiguration und Route: So soll beispielsweise eine 4×2 Sattelzugmaschine mit sechs Batterien bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h mit einer kompletten Batterieladung bis zu 320 Kilometer zurücklegen können.

„Scania hat mit den Modellen für den regionalen Lieferverkehr nun einen hohen Reifegrad in seinem elektrifizierten Angebot erreicht“, erläutert Fredrik Allard, Senior Vice President und Leiter des Bereichs Elektrifizierung bei Scania. „Zusammen mit unseren 2020 eingeführten Elektro-Lkw für den städtischen Verteilerverkehr und unseren Hybridmodellen können wir unseren Kunden jetzt ein nachhaltiges und vielseitiges Portfolio emissionsfreier Lösungen anbieten.“

Scania verkündete die Markteinführung von BEV- und PHEV-Lkw für den städtischen Verteilverkehr im November 2020. Den Verkauf der beiden Baureihen hatte Scania bereits im September zuvor gestartet. Die Markteinführung wurde von Scania-CEO Henrik Henriksson als „Auftakt unseres Engagements für eine langfristige Elektrifizierung“ beschrieben. Schon damals wurden neue Modelle angekündigt: „In den nächsten Jahren werden wir jährlich neue Elektrofahrzeuge für das gesamte Produktangebot auf den Markt bringen und sind bereits dabei, unsere Produktion auf dieses Ziel auszurichten.“ Auch von einem für den Fernverkehr sprach Henriksson.

Im April dieses Jahres wurde bekannt, dass Scania zusammen mit Cummins 20 Brennstoffzellen-Lkw für das Konsortium HyTrucks bauen will. Diese werden auf der Batterie-elektrischen Fahrzeugplattform von Scania aufbauen und Brennstoffzellensysteme sowie Lösungen für Wasserstoffbetankung und -speicherung von Cummins nutzen. Die 20 H2-Lkw sollen im Jahr 2024 an HyTrucks geliefert werden.
scania.com

13 Kommentare

zu „Scania präsentiert E-Lkw-Reihe für regionalen Transport“
Sebastian
12.06.2022 um 08:45
bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h mit einer kompletten Batterieladung bis zu 320 Kilometer zurücklegen können. ..............bei einem gesetzlich erlaubten Topspeed von 86 km/h wird das aber sehr schwierig werden... ;-) Die Eckdaten lesen sich ja wirklich sehr ansprechend und vor allem alltagstauglich, sofern immer wieder an passenden Punkte nachgeladen werden kann. Dann wäre sogar 2 Schichtbetrieb oder gar rund um die Uhr möglich. Kommt aber auf den Einsatz an.
Frank
13.06.2022 um 08:46
Zu: So soll beispielsweise eine 4×2 Sattelzugmaschine mit sechs Batterien bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h mit einer kompletten Batterieladung bis zu 320 Kilometer zurücklegen können.................... bei welchem Ladegewicht? Es fehlen mir die gestaffelten Gewichtsangaben mit entsp. Reichweite.
ID.alist
13.06.2022 um 15:51
"320 km Reichweite bei 40 t ZGG und 230 km Reichweite bei 64 t ZGG" Und das ist nur bei nutzung von 75% vom SOC (80%-5%) von den angegebenen 624 kWh.Bei SCANIA wird man fündig.
Nörgler
13.06.2022 um 10:32
Ich versuche einmal folgende Milchmädchen-Rechnung im Szenario "Alle Lkw sind batterie-elektrisch": Laut KBA wurden im Monat Jan. 22 27,3 Mio. Lastfahrten durchgeführt (inkl. Leerfahrten), das sind pro Tag 900 T. Gehen wir einmal davon aus, dass nur 20% dieser Fahrten eine einzige Nachladung auf der Strecke benötigen, dann sind dies 182 T Fahrten. Wenn je Ladestation 20 Ladungen pro Tag möglich sind (sehr optimistisch), dann benötigen wir mindestens 9,1 T Ladestationen für Lkw in Deutschland. Das sind wohlbemerkt nur die deutschen Lkw, was machen die Ausländer? -- Kann man sich vorstellen, welchen Platzbedarf 10 - 20 Tausend Lkw-Ladestationen an deutschen Autobahnen benötigen werden? Das ist immens! Das bedeutet eine Flächenversiegelung ungeahnten Ausmaßes, was soll das Umweltministerium dazu sagen? Möglicherweise wird es allein aus diesen Gründen zu einem Ausbau der ansonsten unerwünschten H2- und BZ- Technologie kommen. Andererseits bietet ein BZ-basierter Fuhrpark kaum klimatechnische Verbesserungen.
Sebastian
14.06.2022 um 19:46
Nörglerdas mit der Flächenversieglung ist auch irgend wie ein running gag. Ich kann einen 5.000 qm2 großen Parkplatz so bauen, das kein Wasser versiegelt wird, sprich ALLES an Wasser dort auch direkt versickert. . und wegen ein paar tausend Ladesäulen muss auch nix versiegelt werden. Auch die meisten Trucks kann man dort laden, wo sie auch stehen.
Jörg
14.06.2022 um 00:45
Das Laden geschieht an den Laderampen großer Verlader, es geht schließlich um Regionalverkehr. Dazu muss man keine zusätzliche Fläche versiegeln, sondern Schnelllader auf den Flächen aufstellen, wo so ein LKW auch heute steht.
ID.alist
13.06.2022 um 15:56
Ich schätzte, Du meinst, dass momentan in Deutschland 9,1T LKW-Zapfssäulen existieren, oder?Das sind keine Langstrecken-Lkws, von daher sollten die sehr selten unterwegs laden.Aber, Stammtischargumente sind immer gut.
Sebastian
13.06.2022 um 16:44
So unrecht hat User Nörgler eigentlich gar nicht, das mit Stammtisch abzuwürgen spricht übrigens nicht gerade von Intelligenz. Etwas Einsicht sollte man schon im Transportgewerbe habe. Die allermeisten Fahrer/innen wissen oft eine Stunde vor dem abladen nicht, wohin es als nächstes geht. Nur Träumer glauben das wäre alles elektrisch machbar. Oder mit dem H2 Quatsch.
Sebastian
13.06.2022 um 16:46
ein Diesel Truck hat teilweise bis zu 2.300 KM Reichweite, bei vollem Einsatz von Tarra oder Volumen. Klar fährt keiner das am Stück, aber es geht eher darum für über 2.000 KM seine Ruhe zu haben für vorwärtsenergie sich sorgen zu machen.
Hans Gnann
13.06.2022 um 15:38
Wie haben wir's jemals auf 14.000 Tankstellen geschafft?Auf jeden Autobahnrastplatz passen schon mal rund +/- 50 Ladepunkte, zudem gibt's Firmengelände, wie die Verladezentren der Einzelhändler. Natürlich wird das eine Herausforderung, und im gewerblichen Bereich gibt's auch keine "Leidensfähigkeit", wie sie bei den ersten E-Auto-Käufern erforderlich war. Daher muss das Megawatt-Laden schnell aufgebaut werden. Denn die TCO-Kosten können und werden recht schnell die des Diesels unterschreiten - erst recht bei Preisen > 2€. Ich hoffe ja, dass Firmen wie Magment erfolgreich sein werden, dann kann man sowieso während der Fahrt auf der rechten Spur nachladen ;-)
M.K.
13.06.2022 um 17:04
"...Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h".Im regionalen Lieferverkehr ? eher nicht..... Jeder, der die Langzeit-Durchschnittsgeschwindigkeit seines PKWs etwas kennt, weiss, dass diese bei gemischtem Betrieb eher bei 60 km/h liegt.Die Angabe dient wohl einzig zur Verbrauchsangabe : 320 km Reichweite mit Durchschnitt 80 km/h. Hier ist man wohl mit recht konstanter Geschwindigkeit im Kreis gefahren. anders sind mit einem LKW legal nicht 80 km/h im Schnitt möglich
Eride
14.06.2022 um 07:28
Zum Lachen, alle regen sich hier wegen der "geringen" Reichweite auf, obwohl schon in der Überschrift in fetten Lettern "E-Lkw-Reihe für REGIONALEN Transport" steht.Um die Lesekompetenz und Leseverständnis scheint es bei vielen heute wirklich nicht mehr gut bestellt zu sein.
Sebastian
14.06.2022 um 13:56
regionale LKWs machen hier und da auch ihre 100.000 KM pro Jahr. Regional bedeutet ja nicht, das Herbert 18 KM ins Büro fährt, wo die Kiste dann 9 Std. in der Sonne steht. Regionalverkehr geht gerne im Schichtbetrieb... nonstop.

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