Nio dämmt Verluste im Q1 leicht ein
Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio hat seine Geschäftszahlen für das erste Quartal 2022 vorgelegt. Bei den Auslieferungen und folglich dem Umsatz konnte Nio dabei zulegen, schreibt aber weiterhin rote Zahlen.
Nio lieferte in den ersten drei Monaten des Jahres 25.768 E-Autos aus, 28,5 Prozent mehr als im Vorjahresquartal und 2,9 Prozent mehr als im vierten Quartal 2021. Das war allerdings bereits seit den CPCA-Zahlen im April bekannt. Im Zuge der Quartalszahlen schlüsselt Nio die Verkäufe allerdings auch nach Modellen auf: Bestseller war mit 13.620 Einheiten der ES6, gefolgt von 7.644 EC6 – zusammen machen das E-SUV und E-SUV-Coupé also 82,5 Prozent des Absatzes aus. Vom größeren E-SUV ES8 wurden 4.341 Fahrzeuge verkauft, die Flaggschiff-Limousine ET7 konnte Nio nur 163 Mal an Kunden übergeben. Das verwundert aber kaum: Die Auslieferungen sind erst Ende März, also nur wenige Tage vor Quartalsende, angelaufen. Ein besseres Bild bei Produktion und Nachfrage wird sich also im Q2 ergeben.
Der Gesamtumsatz von Nio belief sich im ersten Quartal 2022 auf rund 9,9 Milliarden. Yuan (knapp 1,4 Milliarden Euro) und stieg damit gegenüber dem Vorjahresquartal um 24,2 Prozent, gegenüber dem vierten Quartal 2021 allerdings nur um 0,1 Prozent.
Der Nettoverlust von Nio in den ersten drei Monaten des Jahres summierte sich auf knapp 1,8 Milliarden Yuan (ca. 260 Millionen Euro), was einer Steigerung von 295 Prozent gegenüber dem Q1 2021 und einem Rückgang von 16,8 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2021 entsprach.
Der Vorstand gibt sich angesichts des Gesamttrends optimistisch. „Trotz der Volatilitäten der Lieferkette und der Herausforderungen bei der Fahrzeugauslieferung infolge des jüngsten Wiederauflebens von Covid-19 verzeichneten wir eine robuste Nachfrage nach unseren ergänzenden Produkten und erzielten im Mai 2022 einen beispiellosen hohen Auftragseingang“, sagt William Bin Li, Gründer und CEO von Nio. Zudem sei die erste Charge der Test-Produktion des ET5 im neuen NeoPark in Hefei vom Band gelaufen. Die kleinere Limousine soll ab September ausgeliefert werden.
„Um uns schnell von den Auswirkungen von Covid-19 zu erholen und die wachsende Marktnachfrage zu erfüllen, arbeiten wir seit Anfang Juni eng mit Lieferkettenpartnern zusammen, um die Produktionskapazität zu erhöhen und die Fahrzeugauslieferung zu beschleunigen“, sagt CFO Steven Wei Feng. „Gleichzeitig haben wir entscheidende Investitionen in neue Produkte und Technologien getätigt und sind bestrebt, unsere Kostenstruktur kontinuierlich zu optimieren, die operative Effizienz zu verbessern und langfristigen Wert für unsere Aktionäre zu schaffen.“
Der von William Li erwähnte hohe Auftragseingang im Mai wird sich dann wohl im laufenden Jahr in der Verkaufsstatistik niederschlagen. Noch ist davon nichts zu sehen: Auch im Mai blieb Nio mit 7.024 Verkäufen hinter anderen Autobauern wie Xpeng, Neta oder Leapmotor zurück. Nio kam in keinem Monat im Jahr 2022 auf fünfstellige Verkaufszahlen.
nio.com
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