Fastned peilt 400 Lade-Parks bis Ende 2024 an
Das europäische Schnellladeunternehmen Fastned hat neue Ziele für die kommenden Jahre bekannt gegeben. Bis Ende 2024 will Fastned die Größe seines Netzes auf mindestens 400 Standorte verdoppeln, wofür zusätzliche Mittel in Höhe von 50 bis 75 Millionen Euro erforderlich sein werden.
Kürzlich hatte das Unternehmen an der A70 in Neudrossenfeld die europaweit 200. Station ans Netz gebracht. In dieser Woche ging der Ausbau mit zwei neuen Standorten in Süddeutschland (Fürth und Leutkirch) umgehend weiter. Wenn die Zahl der Standorte bis Ende 2024 verdoppelt werden soll, muss das Ausbautempo hoch bleiben.
Genau das erwartet das Unternehmen: Fastned geht laut der Mitteilung davon aus, dass bis 2024 ein Bautempo von 100 Standorten pro Jahr erreicht wird, das danach weiter ansteigt. Bis 2030 will Fastned ein Netz von 1.000 Standorten aufbauen.
Es soll aber nicht nur die Zahl der Standorte wachsen: Zudem kündigt Fastned an, sein Netzwerk durch die Erweiterung bestehender Standorte um weitere Ladesäulen auszubauen. Die durchschnittliche Anzahl der Ladesäulen pro Standort soll von vier im Jahr 2021 auf sechs im Jahr 2025 und mehr als acht im Jahr 2030 steigen.
Fastned sieht nach eigenen Angaben auch das Potenzial, weitere Märkte über die aktuell sechs Länder hinaus zu erschließen. Dabei soll es zunächst um die Nachbarländer des bestehenden Netzes gehen. Der Fokus bleibt auf dem Langstrecken-Laden entlang von Autobahnen, auch wenn Fastned immer wieder urbane Standorte in sein Netz aufnimmt.
Bei dem „Charging Day 2022“, dem ersten Kapitalmarkttag des Unternehmens, ging es aber nicht nur um die Ausbauziele bei der Hardware, sondern auch finanzielle Ziele. Bis 2025 soll der durchschnittliche Jahresumsatz je Standort mindestens 400.000 Euro betragen. Für das Jahr 2030 liegt die Zielmarke bei einer Million Euro. Wenig überraschend geht Fastned davon aus, dass das eigene Geschäftsmodell mit der wachsenden Verbreitung von Elektroautos hochprofitabel sein wird. Das EBITDA soll bis 2023 positiv sein und die operative EBITDA-Marge bis 2025 bei 40 Prozent liegen. In der operativen Marge sind allerdings die Investitionskosten in neue Standorte nicht enthalten.
Sowohl bei den Investitionen als auch perspektivisch bei den Umsätzen wird sich wohl eine weitere Ankündigung niederschlagen: Noch in diesem Jahr will das Unternehmen den ersten Fastned-Shop eröffnen. Dabei handelt es sich um eine Art Café, das modular an Standorte angepasst werden kann. Der Pilot-Standort ist am Ladepark in Brecht zwischen Antwerpen und Rotterdam. „Die Möglichkeit, während des Ladevorgangs einen Kaffee und ein Sandwich zu genießen, wird das Kund:innenerlebnis deutlich verbessern und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung von Full-Service-Ladestationen“, heißt es dazu in der Mitteilung. Um die Zielgruppe der Ladestationen über die Elektro-Pkw hinaus zu erweitern, sollen Stationen nach Möglichkeit so geplant werden, dass sie auch mit einem größeren Wendekreis angefahren werden können – also etwa mit dem Lkw.
„In zehn Jahren haben wir eines der größten Netze von Schnellladestationen aufgebaut, das sechs Länder in Europa abdeckt, und bieten eines der besten Ladekonzepte auf dem Markt. Aber wir haben gerade erst angefangen“, sagt Fastned-CEO Michiel Langezaal. „Fastned ist einzigartig positioniert, um den exponentiell wachsenden Ladebedarf all dieser neuen Elektroautos, die auf die Straßen kommen, zu decken. Wir haben uns ein konkretes Wachstumsziel gesetzt: Bis Ende 2030 wollen wir 1.000 Stationen betreiben, die den Kunden und Kundinnen das beste Erlebnis bieten. Ich freue mich auf eine Zukunft, in der wir profitables Wachstum erzielen werden, angetrieben von unserer Mission, den Übergang zu nachhaltiger Mobilität zu beschleunigen.“
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