MAN: Vorbereitungen für E-Lkw im Plan

Die Traton-Tochter MAN sieht sich bei der Vorbereitung der Großserienproduktion von Elektro-Lkw im Werk München im Zeitplan. In den ersten zwölf Monaten seit Bestehen des eMobility Centers in seinem Hauptwerk hat MAN Truck & Bus 20 Prototypen des kommenden schweren E-Trucks aufgelegt.

Noch wichtiger als der Bau der Fahrzeuge selbst: Wie MAN zum einjährigen Bestehen des eMobility Centers mitteilt, konnte dabei die künftige Misch-Serienfertigung mit konventionellen Trucks unter realen Bedingungen erprobt werden. Mit dem Einbau von Komponenten wie Batterie, Elektromotor sowie Hochvoltkomponenten und -kabel unterscheidet sich der Bau eines E-Lkw von Dieselfahrzeugen – was neue Produktionsprozesse erfordert.

Eine eigene Produktionslinie für Elektro-Lkw ist in der Fertigung nicht rentabel, daher werden Batterie-elektrische Lkw und konventionell angetriebene Lkw auf einem Band produziert – laut MAN für die „bestmöglich auslastungsflexible Nutzung der Produktionsanlagen“. Dafür setzt der Hersteller nach eigenen Angaben von Anfang an auf modulare Komponenten bei Chassis und Verkabelung, die von beiden Antriebskonzepten genutzt werden können. In dem eMobility Center will MAN die notwendigen Abläufe der künftigen Serien-Produktion direkt bei der Fertigung der ersten Prototypenfahrzeuge mit entwickeln.

Mit den ersten Ergebnissen aus der Zusammenarbeit von Spezialisten aus dem eMobility Center, der Serienmontage und der MAN Akademie sowie Anlaufexperten, Konstrukteure und Prozessplaner zeigt sich das Unternehmen zufrieden. „Schon jetzt zeigt sich deutlich mehr Effizienz bei der Vorserien-Planung und –Erprobung“, heißt es in der Mitteilung.

Neben den Anlagen selbst müssen dafür auch die Menschen vorbereitet werden. Im MAN-Werk München haben bisher über 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Training Hochvoltsensibilisierung absolviert. Bis Ende 2023 sollen alle relevanten Fachkräfte der Lkw-Produktion in München für die Serienproduktion von Elektro-Lkw qualifiziert werden.

„Wir müssen die Menschen für den Wandel gewinnen und sie im Prozess dieser fundamentalen Veränderungen begleiten“, sagt Thorsten Campehl, Werkleiter München. „Ein klares Zielbild für das Werk sowie die Aus- und Weiterbildung der Menschen sind der Schlüssel dazu. Gerade die intensive Verbindung von Theorie und Praxis macht das Konzept des eMobility Centers wirklich einzigartig.“

Erstmals drehte der neue E-Lkw wie berichtet seine Runden im Mai in Berlin – dabei handelte es sich um einen der in München produzierten seriennahen Prototypen. Die Besonderheit: Das Fahrzeug ist für das künftige Megawatt-Laden vorbereitet. Mit den kurzen Ladezeiten soll eine Tagesreichweite von 600 bis 800 Kilometern möglich werden. Ende 2023 soll die erste Vorläufer-Kleinserie des Elektro -Lkw auf dem normalen Serienband produziert werden, um ab 2024 bei ausgewählten Pilotkunden in den Praxiseinsatz zu gehen.
mantruckandbus.com

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