Nio will ab 2024 Batteriepacks selbst bauen
Der chinesische Elektroautohersteller Nio will 2024 mit der Herstellung von selbst entwickelten Batteriepacks beginnen. Die 800-Volt-Batteriepacks sollen in Modellen der im vergangenen Jahr angekündigten neuen Marke für erschwinglichere Elektroautos zum Einsatz kommen. Langfristig ist auch eine eigene Zellfertigung geplant.
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Beides kündigte Nio-CEO William Li gegenüber Analysten an, wie Reuters berichtet. Mit der Eigenfertigung der selbst entwickelten Batteriepacks will Li die Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen E-Autobauern wie Tesla verbessern. Nio hatte am Montag seine Geschäftszahlen für das erste Quartal vorgestellt.
Wo genau Nio die Batterien montieren will, gab Li offenbar nicht an. Nachdem das zwischenzeitlich in finanzielle Schieflage geratene Startup von Geldgebern aus der Provinz Anhui gerettet wurde, hatte Nio seine Aktivitäten zunehmend in die Provinzhauptstadt Hefei verlagert. In dem dort errichteten NeoPark ist kürzlich auch die erste Charge der Testproduktion des ET5 vom Band gelaufen, wie Nio im Rahmen der Quartalszahlen bestätigte.
Klar ist aber, wo die Batterien eingesetzt werden sollen – und zwar zunächst nicht den den Fahrzeugen der Marke Nio. Im vergangenen Sommer hatte Nio bestätigt, eine neue Marke für günstigere E-Autos zu planen. Damals war noch keine Preisspanne für die neue Marke bekannt. Das holte Li jetzt nach: Die Modelle werden laut dem Nio-Chef voraussichtlich zwischen 200.000 und 300.000 Yuan (umgerechnet derzeit etwa 28.000 bis 43.000 Euro) kosten.
Neu ist zudem, dass es sich dabei um Batteriepacks mit einer Spannungslage von 800 Volt handeln soll. In Europa kommt die 800-Volt-Technologie vor allem in Premium-Fahrzeugen wie dem Porsche Taycan oder Audi e-tron GT zum Einsatz, die günstigsten 800-Volt-Modelle sind derzeit der Hyundai Ioniq 5 und Kia EV6. In China ist das anders: Hier setzt zum Beispiel BYD selbst bei seinem E-Kleinwagen Dolphin auf 800 statt 400 Volt.
Die hausinterne Montage der Batteriepacks aus zugekauften Zellen soll dabei nur der erste Schritt sein. Langfristig plant Li, ähnlich wie Tesla, einen Teil der Batteriezellen selbst herzustellen und den Rest von externen Partnern zuzukaufen. Details und einen Zeitrahmen rund um eigene Batteriefabriken werden in dem Reuters-Artikel nicht erwähnt.
Hintergrund der Überlegungen dürften wohl die Preise sein. Nio gab an, dass die Batteriekosten für die aktuellen Fahrzeuge deutlich gestiegen sind. Im April hatte Nio eine neue Liefervereinbarung mit seinem derzeit einzigen Batterielieferanten CATL geschlossen – und musste dabei offenbar eine Preiserhöhung hinnehmen. Als zweiter Lieferant soll bald WeLion hinzukommen, von dem Unternehmen will Nio wohl die Semi-Solid-State-Zellen für das angekündigte 150-kWh-Pack beziehen.
Update 30.08.2022: Nachdem der chinesische Elektroautohersteller Nio im Juni bestätigte, ab 2024 mit der Herstellung von selbst entwickelten Batteriepacks beginnen zu wollen und langfristig einen Teil der Batteriezellen selbst herzustellen, werden nun neue Details bekannt. Chinesischen Medien zufolge arbeitet Nio bereits an Batteriezellen des Formats 4680 sowie kostengünstigeren Lithium-Mangan-Eisenphosphat-Zellen (LMFP) und plant, diese für E-Autos der Marke Nio sowie für die neue Marke mit dem Codenamen ALPS in Serie zu fertigen.
reuters.com, cnevpost.com (Update)
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