BMW baut nächste E-Motoren-Generation in Steyr
BMW hat angekündigt, im Motorenwerk im oberösterreichischen Steyr ab 2025 auch die nächste Generation von E-Antrieben zu entwickeln und zu produzieren. Für die Fertigung von 600.000 E-Antrieben pro Jahr wird das Werk umgebaut.
Konkret will BMW bei der dann sechsten Generation seiner E-Antriebe Rotor, Stator, das Getriebe, den Inverter und das Gehäuse in Oberösterreich fertigen – und dann auch an zwei neuen Montagebändern montieren. Für die aktuelle fünfte Generation, die seit 2020 in allen neuen Elektro-BMW seit dem iX3 zum Einsatz kommt, stammt bereits das Gehäuse aus Steyr. Die Montage der in Steyr hergestellten Komponenten erfolgt dann in der kürzlich erweiterten E-Antriebs-Produktion in Dingolfing.
Pro Jahr sollen im Werk Steyr über 600.000 E-Antriebe produziert werden – parallel zu den über 500.000 E-Antrieben aus Dingolfing. Für diese Aufgaben werden in Steyr sowohl bestehende Produktionsflächen umgebaut als auch neue Flächen geschaffen: Eine zweigeschossige Produktionshalle wird Platz für zwei Linien zur Montage der E-Antriebe inklusive der Getriebemontage bieten. Das neue Gebäude wird außerdem für die Herstellung der Leistungselektronik genutzt. Ein zweiter Neubau erweitert die Logistikflächen. Die Produktionsfläche wird insgesamt um rund 60.000 Quadratmeter erweitert, wie BMW mitteilt.
Insgesamt investiert der Hersteller bis 2030 rund eine Milliarde Euro in Steyr, um das Werk neben der E-Antriebs-Produktion auch nach der iFactory-Strategie CO2-neutral zu machen. So soll das Werk spätestens ab 2025 seinen Energiebedarf zu hundert Prozent aus erneuerbaren Quellen decken – „durch Grünstrom und Fernwärme aus regionaler Biomasse“.
Aktuell dominieren noch die Verbrennungsmotoren das Werk. „Schon heute hat weltweit jedes zweite Fahrzeug der BMW Group ein Herz aus Steyr. Ab 2025 werden wir hier nun auch die nächste Generation von E-Antrieben entwickeln und produzieren“, sagt Milan Nedeljković, Vorstand für Produktion der BMW AG. „Die langjährige Erfahrung und hohe Kompetenz im Bereich Antrieb machen das BMW Group Werk Steyr zum idealen Standort für die nachhaltige Mobilität der Zukunft.“
„Wir stärken den Standort Steyr, indem wir die Kompetenzen für die elektrische Antriebstechnologie weiter ausbauen“, sagt BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber. „Erstmals wird eine komplett neue E-Antriebsmaschine hier in Österreich entwickelt.“
Alexander Susanek, Geschäftsführer des BMW Group Werk Steyr, ergänzt: „Bis 2030 wird rund die Hälfte unserer 4.400 Beschäftigten im Bereich der Elektromobilität tätig sein. Das ist auch ein enorm wichtiger Schritt, um die Arbeitsplätze hier am BMW Group Standort Steyr langfristig abzusichern.“
Technische Daten zu der sechsten Generation der E-Antriebe bei BMW nennt der Hersteller in der Mitteilung noch nicht – es ist nur von einem „High-Performance E-Antrieb“ die Rede, „der eine neue Leistungsklasse begründen wird“. Bei der fünften Generation handelt es sich um stromerregte Synchronmotoren, die bauartbedingt ohne seltene Erden auskommen – im Rotor sind anders als bei den permanenterregten Synchronmotoren keine Neodym-haltigen Dauermagnete verbaut, sondern wie im Rotor eine elektromagnetische Spule.
Die sechste Generation dürfte dann in den E-Fahrzeugen der Neuen Klasse zum Einsatz kommen, die 2023 mit einem Modell im 3er Segment debütieren soll – das hat BMW bereits bestätigt. Offen ist aber, ob es sich dabei um ein Fahrzeug von der Größe der 3er Limousine oder ein SUV handeln wird. Klar ist, dass es sich anders als bei den derzeitigen BMW-BEV um eine reine Elektro-Plattform handeln wird. Vom Band laufen wird das intern NK1 genannte Fahrzeug im derzeit noch im Bau befindlichen Werk im ungarischen Debrecen.
bmwgroup.com
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