Scania eröffnet Batterielabor in Schweden
Die Traton-Tochter Scania hat an ihren Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen im schwedischen Södertälje ein neues Batterielabor in Betrieb genommen. Die Anlage besteht aus drei 250 Quadratmeter großen Testhallen für Batteriezellen, Module und Packs.
Scania hatte das Batterielabor im November 2020 parallel zu der ebenfalls in Södertälje angesiedelten Batterie-Montage angekündigt. „Da die Batteriefabrik in der Nähe unserer Montagelinie fast fertig ist und eine Teststrecke, die für elektrische und autonome Fahrzeuge optimiert ist, auf dem Weg ist, stand ein Batterielabor in unserer Forschungs- und Entwicklungseinrichtung auf der Wunschliste. Und jetzt ist es Realität“, teilt Scania mit.
Die insgesamt 1.000 Quadratmeter große Anlage umfasst die drei eingangs genannten Testhallen. Jede der Hallen ist aus Sicherheitsgründen ein eigener, baulich getrennter Brandabschnitt. Angrenzend an die Hallen befindet sich ein Bereich, in dem die Testmuster vorbereitet werden können. „Der Zweck des Labors besteht darin, Batteriezellen sowie Module und Packs zu testen“, sagt Scania-Projektmanagerin Lisa Forsell. „Wir schauen uns die Bedürfnisse unserer Kunden an und wenden die modulare Denkweise an, die sich durch alle unsere Betriebe zieht, um die kosteneffizienteste Lösung zu finden.“
Das Labor konzentriert sich hauptsächlich auf die Bewertung der Batterieleistung und -lebensdauer bei unterschiedlichen Klimabedingungen von -40 bis 70 Grad Celsius. Dabei ermitteln die Testingenieure die besten Betriebsbedingungen für die Batterie hinsichtlich Temperatursollwert, Ladezustandsfenster und Ladeleistungsprofil. So sollen die Lebensdauer optimiert und gleichzeitig die Anforderungen der Kunden an das Fahrzeug berücksichtig werden.
Die Erweiterung der Testkapazitäten wurde nicht nur mit der steigenden Nachfrage nach E-Lkw nötig, sondern ist auch der Tatsache geschuldet, dass Langzeit-Tests eben Zeit benötigen. „Ein Lebensdauertest dauert zwei Jahre. Das entspricht sieben Jahren auf der Straße“, sagt Håkan Örnhed, Head of Test Cell Operation Battery/E-Components. „Wir haben auch diese riesige Kammer, in der wir einen ganzen Antriebsstrang unterbringen können, wenn wir wollen. Wenn wir das anstelle von realen Wintertests nutzen, sparen wir viel Geld.“
Das Testequipment stammt von Keysight, damit werden nicht nur die Hadrware-Tests durchgeführt, Keysight liefert auch die Software zur Steuerung der Prüfstände sowie zur Programmierung und Überwachung von Batterietests. „Unsere Zusammenarbeit mit Scania erhöht nicht nur unsere Sichtbarkeit in der Welt der E-Mobilität. Wir erhalten auch Einblicke in einen weltweit führenden Transporthersteller, der neue Möglichkeiten der E-Mobilitätstechnologie entdeckt“, sagt Thomas Goetzl, Vice President of Automotive and Energy Solutions bei Keysight.
scania.com
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