Erster Rückruf für Toyota bZ4X und Subaru Solterra
Mehr als 5.000 Exemplare von Toyotas erstem Elektromodell bZ4X und Subarus Schwestermodell Solterra werden wegen eines ernsten Sicherheitssproblems zurückgerufen: Bei scharfen Kurven und plötzlichem Bremsen können sich die Radnabenschrauben bis zu dem Punkt lockern, an dem sich das Rad vom Fahrzeug lösen kann. Wegen des Problems könnte auch der Auslieferungsstart des Solterra in Deutschland verschoben werden.
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Potenziell betroffen sind weltweit rund 2.700 Toyota bZ4X und 2.600 Subaru Solterra, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt. Die meisten der E-Autos wurden aber noch nicht an Kunden ausgeliefert. Toyota warnt Besitzer des bZ4X davor, das Auto zu nutzen, bis das Problem gelöst wurde. Unfälle, die auf das Problem zurückzuführen sind, sind bisher nicht bekannt. Im Falle von Toyota sind von den 2.700 Fahrzeugen 2.200 für Europa, 260 für die Vereinigten Staaten, 10 für Kanada und 110 für Japan vorgesehen, teilte das Unternehmen mit.
Dafür hat Subaru Deutschland mitgeteilt, dass der Auslieferungsbeginn des Solterra auf der Kippe steht. „Im Zuge regelmäßiger Qualitätskontrollen wurden mögliche Probleme mit den Rädern festgestellt. Dies betrifft alle bis zum 15. Juni 2022 produzierten Fahrzeuge. In Deutschland wurde bislang noch kein Solterra ausgeliefert, sodass Kunden nicht betroffen sind. Erste Kunden werden ihr Fahrzeug voraussichtlich im Spätsommer in Empfang nehmen können“, heißt es dort.
„Sicherheit hat bei Subaru seit jeher oberste Priorität. Dies zeigt sich in der umfangreichen Serienausstattung eines jeden Fahrzeugs – und auch in dieser aktuellen Vorsichtsmaßnahme“, sagt Volker Dannath, Geschäftsführer von Subaru in Deutschland. „Bislang sind uns keinerlei Probleme bekannt und deutsche Kunden sind definitiv nicht betroffen. Sollte es im Zuge der Kontrollen zu Verzögerungen bei der Fahrzeugauslieferung kommen, werden unsere Händler die Kunden entsprechend informieren.“
Update 05.08.2022: Nach dem Rückruf von mehr als 5.000 Exemplaren des vollelektrischen Toyota bZ4X und Subarus Schwestermodell Solterra wegen der Gefahr sich lösender Räder gibt es offenbar noch keine Lösung für das Problem. Toyota bietet betroffenen Haltern in den USA, die ihren bZ4X wegen der Sicherheitsgefahr nicht nutzen können, deshalb nun unter anderem einen Rückkauf des Fahrzeugs an. Alternativ stellt Toyota betroffenen Kunden nicht nur weiterhin einen kostenlosen Leihwagen zur Verfügung, sondern übernimmt auch die Spritkosten hierfür. Darüber hinaus wird die Garantie des bZ4X um den Zeitraum verlängert, in dem das Fahrzeuge wegen des Rückrufs nicht gefahren werden kann.
Update 06.10.2022: Toyota hat offenbar eine Lösung für das Problem der Radnabenschrauben gefunden und will den Verkauf des rein elektrischen bZ4X wieder aufnehmen. Dies dürfte auch das Schwestermodell Subaru Solterra betreffen. Details zu dem Problem nannte Toyota aber nicht.
Im Juni hieß es von Japans Sicherheitsaufsichtsbehörde, dass scharfe Kurven und plötzliches Bremsen dazu führen könnten, dass sich eine Nabenschraube löst, was das Risiko erhöht, dass sich ein Rad vom Fahrzeug löst.
Masahiko Maeda, Executive Vice President von Toyota, sagte nun, der Autohersteller werde die Lieferungen von bZ4X schrittweise wieder aufnehmen und der Nachfrage nach Kunden, die auf das Auto warten, Priorität einräumen.
Update 13.02.2023: Subaru ruft in den USA 1.182 Exemplare seines Elektroautos Solterra aus dem Modelljahr 2023 zurück, weil bei der Reparaturaktion eines früheren Rückrufs geschlampt wurde. Im vergangenen Jahr mussten weltweit rund 2.700 Toyota bZ4X und 2.600 Exemplare des Schwestermodells Subaru Solterra wegen eines ernsten Sicherheitssproblems zurückgerufen werden: Bei scharfen Kurven und plötzlichem Bremsen können sich die Radnabenschrauben bis zu dem Punkt lockern, an dem sich das Rad vom Fahrzeug lösen kann. Von diesen 2.600 Subaru Solterra werden nun in den USA 1.182 erneut zurückgerufen. Wie der Hersteller erklärt, habe der mit der Reparatur beauftragte Drittanbieter das „Reparaturverfahren nicht ordnungsgemäß abgeschlossen“, was „zu möglicherweise erheblich zu schwach angezogenen Schrauben“ führe.
reuters.com, toyota.com, subaru-presse.de, carscoops.com (Update I), autonews.com (Update II), subaru.com (Update III)
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