Candela arbeitet an Shuttle-Tragflächenboot
Das schwedische Unternehmen Candela hat das Design seines P-12 Shuttle vorgestellt, das im kommenden Jahr in Stockholm getestet werden soll. Das vollelektrische Tragflächenschiff ist zwölf Meter lang, bietet Sitzplätze für 30 Passagiere und ist bis zu 30 Knoten (55,5 km/h) schnell.
Zwei E-Motoren bieten 88 kW Leistung, die Batterie verfügt über eine Kapazität von 180 kWh und kann mit bis zu 200 kW geladen werden. Die Reichweite gibt Candela mit rund 50 Seemeilen (93 km) bei 25 Knoten (46 km/h) an. Die Region Stockholm wird das erste P-12 Shuttle ab 2023 für eine neunmonatige Testphase betreiben.
Bei dem P-12 Shuttle handelt es sich im Kern um eine vergrößerte Version des im vergangenen Jahr vorgestellten Candela P-12. Dieses Modell ist 8,5 Meter lang und bietet Platz für bis zu zwölf Passagiere. Während die kleinere P-12 als eine Art Wassertaxi „on demand“ eingesetzt werden soll, ist das P-12 Shuttle als Teil des öffentlichen Nahverkehrs konstruiert und soll im Linienverkehr eingesetzt werden.
Wie Candela in der Mitteilung vorrechnet, soll mit der E-Fähre die Fahrzeit zwischen der Stockholmer Innenstadt und dem Vorort Ekerö von 55 auf 25 Minuten verkürzt werden – was vor allem für Pendler attraktiv sein soll, da die Fahrzeit kürzer als mit dem Auto oder der U-Bahn ist. Da das P-12 Shuttle auch deutlich energieeffizienter als die derzeit dort eingesetzten Dieselschiffe ist, unterstützt auch die Stadt den Test. Da das Tragflügelboot keine Welle erzeugt, hat die Stadt eine Ausnahmegenehmigung erteilt, sodass das P-12 Shuttle schneller als 12 Knoten fahren darf – andere Schiffe oder die Küste werden nicht von den Wellen gestört oder geschädigt.
Candela gibt an, dass das P-12 Shuttle auf einen Energieverbrauch von nur 0,1 kWh Strom pro Passagierkilometer kommt. Möglich wird das durch die die drei Kohlefaserflügel, die sich unter dem Rumpf erstrecken. Diese aktiven Tragflügel ermöglichen es dem Schiff, sich während der Fahrt über das Wasser zu heben, wodurch der Strömungswiderstand des Rumpfes enorm verringert wird.
Mit diesem Verbrauch je Passagierkilometer soll die E-Fähre laut Candela effizienter sein als ein Hybrid-Elektrobus. Allerdings ist die Passagierkapazität mit 30 Fahrgästen deutlich geringer als in einem 18-Meter-Gelenkbus oder einer U-Bahn. Um große Mengen an Pendlern zu transportieren, wäre also eine große Flotte nötig – mit entsprechendem Rohstoff- und Energiebedarf.
mynewsdesk.com, candela.com
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