Clean Logistics stellt H2-Lkw Fyuriant vor und baut Kapazitäten aus
Der Lkw- und Bus-Umrüster Clean Logistics hat seinen ersten Wasserstoff-betriebenen Truck namens Fyuriant vorgestellt. Das Unternehmen baut zudem in Winsen (Luhe) seine Umrüst-Kapazitäten aus. Darüber hinaus unterzeichnet Clean Logistics einen Vertrag über eine Reservierung für Umbauplätze zur Produktion von 40 Wasserstoff-Lkw.
Der Fyuriant ist mit zwei Prisma-Brennstoffzellen mit je 120 kW Leistung angetrieben, die von Shanghai Refire Technology entwickelt und hergestellt werden. Die Wasserstofftanks verfügen über ein Volumen von 43 Kilogramm. Das ermögliche eine Reichweite von über 400 Kilometern und kurze Betankungszeiten von unter 15 Minuten, so das Unternehmen. Die mit Radnabenmotoren ausgestattete Hinterachse hat ein Drehmoment von maximal 17.000 Nm. Ein selbst entwickeltes Steuerungssystem ermögliche eine effiziente Steuerung des Gesamtsystems, schreibt Clean Logistics in einer Pressemitteilung.
Im vergangenen Jahre hatte das Unternehmen bereits einen umgerüsteten Bus mit dem Namen Pyuron vorgestellt, der ebenfalls mit Refire-Brennstoffzelle ausgestattet ist. Laut dem Unternehmen ist die Nachfrage nach den eigenen Trucks und Bussen sehr hoch. „Der Truck ist ein wichtiger Meilenstein, um den Verkehrssektor in Deutschland und Europa zu dekarbonisieren. Mit unseren Trucks und Bussen treffen wir auf hohe Resonanz in der Branche“, sagt Dirk Graszt, CEO von Clean Logistics.
Am Standort in der niedersächsischen Kreisstadt Winsen (Luhe) baut Clean Logistics aktuell seine Kapazitäten massiv aus. Eine neue Produktionshalle mit einer Nutzfläche von mehr als 10.000 Quadratmetern soll das Unternehmen in die Lage versetzen, die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge ab Ende 2023 jährlich auf bis zu 450 zu steigern.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) mit insgesamt rund 3,3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Die Fördermaßnahme wird von der NOW GmbH koordiniert. „Ohne die Förderung wäre die Prototypen-Entwicklung, die den Grundstein für unser weiteres Wachstum darstellt, nicht möglich gewesen“, betont Graszt.
Clean Logistics hat zudem einen Vertrag über eine Reservierung von 40 Umbauplätzen zur Produktion von Sattelzugmaschinen zu Lkw mit Wasserstoff-elektrischem Antrieb mit GP Joule unterzeichnet. Die Ausrüstung der Fahrzeuge mit dem emissionsfreien Antriebsstrang soll nach erteilter Genehmigung der Förderanträge und der entsprechenden Verträge beginnen. GP Joule plant die Wasserstoff-Lkw von Clean Logistics an Logistikunternehmen in Deutschland zu vermieten.
Für Clean Logistics ist der Vertrag mit einem Umsatz „im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich verbunden“, heißt es in einer weiteren Pressemitteilung dazu. Clean Logistics befinde sich aktuell in fortgeschrittenen Gesprächen mit weiteren Interessenten zur Konvertierung von Diesel-Zugmaschinen zu emissionsfreien Wasserstoff-Lkw, heißt es weiter.
Quelle: Info per E-Mail
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