Siemens steigt bei Electrify America ein
Volkswagen und Siemens haben gemeinsam 450 Millionen US-Dollar in die VW-Tochter Electrify America investiert. Mit den Geldern – Siemens ist der erste externe Investor – will Electrify America seine Expansionspläne in den USA und Kanada vorantreiben.
Mit der Kapitalspritze steigt die Post-Money-Bewertung von Electrify America laut der gemeinsamen Mitteilung von Volkswagen und Siemens auf 2,45 Milliarden US-Dollar (2,31 Milliarden Euro). Welche Anteile Siemens künftig an Electrify America hält, geht aus der Mitteilung nicht hervor – das Investment von Siemens Financial Services (SFS) beläuft sich auf einen „niedrigen dreistelligen Millionen-Betrag“, der Rest der 450 Millionen Dollar (425 Millionen Euro) stammt von VW. Siemens erhält einen Sitz im Verwaltungsrat. Wer den Posten übernimmt, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Mit der Investition geht auch eine „strategisch angelegte Partnerschaft“ einher. Zum einen soll das Kapital dabei helfen, die Wachstumspläne von Electrify America schneller umzusetzen und „technologische Fortschritte bei Lade- und Energielösungen für öffentliche, private und kommerzielle Angebote zu erzielen“. Zum anderen bekräftige der Einstieg von Siemens die Bereitschaft zu einer künftigen Zusammenarbeit zwischen Siemens und Electrify America bei Technologien und Dienstleistungen, die den Ausbau von hochwertigen und zuverlässigen Ladelösungen vorantreiben sollen, so VW. Als Komplett-Anbieter für Ladeinfrastruktur bietet Siemens eMobility das gesamte Spektrum an AC- und DC-Ladehardware sowie Software und Services – von privaten über gewerbliche bis hin zu Depotanwendungen.
Siemens ist nun der erste externe Investor bei Electrify America und laut der Mitteilung ein „wichtiger strategischer Technologiepartner“. Berichte, wonach VW einen Co-Investor für das nordamerikanische HPC-Netz sucht, gab es bereits vor einem Jahr. Auch wenn die genaue Summe des Siemens-Invests nicht bekannt ist, fällt sie deutlich geringer aus als in dem Reuters-Bericht im Juli 2021 angedeutet. Damals war von etwa einer Milliarde Dollar die Rede.
Mit dem zum Teil aus Eigenmittel stammenden 450 Millionen Dollar will der Konzern laut Thomas Schmall, VW-Konzernvorstand für Technik und CEO von Volkswagen Group Components, „der E- Mobilität in Nordamerika einen weiteren Schub“ verleihen und im Geschäftsfeld laden und Energie „konsequent wachsen“. „Ziel ist es, die Ladeinfrastruktur von Electrify America bis 2026 mehr als zu verdoppeln und auf 1.800 Standorte und 10.000 Schnelllader zu erweitern“, sagt Schmall. „Der Einstieg von Siemens bestätigt unsere Elektrifizierungsstrategie, Lade- und Energielösungen flächendeckend zur Verfügung zu stellen – und das für Kunden aller Elektrofahrzeuge.“
Für SFS ist es eines der größten Investments im Bereich der Elektromobilität. „Unsere einzigartige Fähigkeit, Finanz- und Technologie-Know-how unter dem Dach von Siemens zu kombinieren, trägt dazu bei, Schlüsselindustrien zu dekarbonisieren, den Übergang zu nachhaltiger Mobilität zu beschleunigen und dies auf eine Weise zu tun, die für alle zugänglich ist“, sagt Veronika Bienert, CEO von Siemens Financial Services.
Quelle: Info per E-Mail, electrifyamerica.com, siemens.com, volkswagen-newsroom.com
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