Österreich: Mpreis nimmt erste H2-Tankstelle für Lkw in Betrieb
Der Tiroler Lebensmittelhändler Mpreis hat am Produktionsstandort in Völs bei Innsbruck nun jene Wasserstoff-Tankstelle in Betrieb genommen, an der im Spätsommer die ersten firmeneigenen Brennstoffzellen-Lkw betankt werden sollen.
Bei der von Linde Engineering entwickelten Anlage handelt es sich um die erste Wasserstoff-Tankstelle Österreichs, die als reine Lkw-Tankstelle inkl. Trailerbefüllstation konzipiert wurde. Zugleich ist diese nach Angaben des Unternehmens die derzeit leistungsstärkste Wasserstoff-Tankstelle Europas. Mit den Nfz-üblichen 350 bar sollen in zehn Minuten bis zu 40 Kilogramm Wasserstoff in die Fahrzeuge getankt werden können.
Dabei handelt es sich um eine von Linde speziell für Mpreis entwickelte Lösung Kompressoren und Pufferspeicher sind auf die Abläufe in der Lebensmittel-Logistik ausgelegt, in denen innerhalb kurzer Zeit viele Fahrzeuge betankt werden müssen. Die Tankstelle ist in der Lage, mit einer Zapfsäule 40 Lkw und mehr innerhalb von 24 Stunden zu betanken. In Spitzenzeiten können bis zu 12 Wasserstoff-Lkw innerhalb von drei Stunden betankt werden.
Der Wasserstoff wird direkt vor Ort erzeugt: Der Elektrolyseur – laut der Mitteilung Europas größter Single-Stack Elektrolyseanlage – produziert bereits seit diesem März grünen Wasserstoff. Nur die Fahrzeuge, die den H2 nutzen sollen, lassen derzeit noch auf sich warten.
Mpreis hatte im vergangenen Jahr bei Hyzon Motors bis zu 70 Schwerlast-Lkw mit Brennstoffzellen-Antrieb bestellt. Die ersten drei H2-Lkw hätten bereits im Mai geliefert werden sollen, aufgrund von Lieferengpässen einzelner Komponenten verzögert sich die Lieferung jedoch bis September. Mit einem von Hyzon gestellten Test-Lkw konnte das Unternehmen die neue Tankstelle in Völs aber bereits unter Realbedingungen erproben.
„Mit diesem Testfahrzeug konnten wir unsere Fahrer auf die neue Technik einschulen und die notwendigen behördlichen Abnahmen sowie zahlreiche Testbetankungen erfolgreich durchführen“, sagt Mpreis-Projektleiter Ewald Perwög. „Für den Regelbetrieb unserer Brennstoffzellen-Lkw ist nun alles angerichtet. Es fehlen nur noch unsere eigenen Fahrzeuge.“
newsroom.pr
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