ABP baut neuartige Pantographen-Schnellladestation
Zusammen mit einem Konsortium aus Forschung und Wirtschaft hat Adaptive Balancing Power (ABP) in Bensheim an der Bergstraße mit dem Bau einer neuartige Pantographen-Schnellladestation begonnen, die eine flexible Zwischenladung von Elektrobussen ermöglichen soll. Der Betriebsstart ist für September geplant.
Das Besondere, so schreibt ABP in einer Pressemitteilung: „Durch den Einsatz moderner Hochleistungs-Schwungmassespeicher können die E-Busse auch ohne Ausbau des Stromnetzes auf der Fahrstrecke geladen werden.“ Eine Testphase im regulären Fahrbetrieb ist auf 18 Monate angesetzt. Verläuft diese erfolgreich, soll das Infrastrukturmodell auch auf andere Regionen übertragen werden.
„Durch den Einsatz unseres Speicher- und Ladesystems bieten wir Verkehrsbetrieben maximale Flexibilität und Verlässlichkeit“, erläutert Geschäftsführer Hendrik Schaede-Bodenschatz. „E-Busse können ihre Fahrtstrecke vervielfachen und jederzeit nach Bedarf eingesetzt werden unabhängig vom Ausbau des Stromnetzes.“
Das Projekt mit dem Namen „Buffered-HLL“ (zwischengespeichertes Hochleistungsladen) wird mit 2,3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. ABP liefert dabei die Schlüsseltechnologie.
Weitere vier Partner sind beteiligt: Konsortialführer ist das Unternehmen Isabellenhütte Heusler aus dem hessischen Dillenburg, ein Hersteller von Messtechnikprodukten. Mit einer neuen Generation von Gleichstromzählern ermögliche das Unternehmen eine eichrechtskonforme Erfassung der Energiemengen sowie eine cloudbasierte Bereitstellung aller gesammelten Daten. Den Busbetrieb realisiert die Verkehrsgesellschaft Gersprenztal (VGG) mit Sitz in Reichelsheim (Odw.) und Bensheim.
Außerdem ist noch CuroCon involviert, der Ingenieurdienstleister aus Zwingenberg realisiert die gesamte Leistungselektronik sowie die Kommunikation zwischen Ladeinfrastruktur und Bus. Das in Berlin ansässige Reiner Lemoine Institut leistet die wissenschaftliche Begleitung des Projekts, es hat bereits in Berlin Studien zur Elektrifizierung von Bussen durchgeführt.
Erst kürzlich hat ABP eine All-in-One-Lösung inklusive Ladesäule für flexibles und bedarfsgerechtes Laden für Firmenflotten vorgestellt. Mit dem Smart Charge Boost von ABP können Fuhrparkbetreiber je nach Einsatzszenario E-Fahrzeuge langsam oder ultraschnell laden, auch an Standorten, die nicht an Stromleitungen für ultraschnelles Laden angeschlossen sind, wie ABP im Mai mitteilte. Der Stromspeicher benötige nur einen 63-Ampere-Starkstrom-Anschluss, um die eigene Leistung aufzubauen.
adaptive-balancing.de
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