Volvo errichtet Elektroauto-Werk in der Slowakei

Volvo hat den Bau eines neuen Elektroauto-Werks in der Slowakei angekündigt. Die neue Produktionsstätte nahe Kosice soll auf die Fertigung von bis zu 250.000 rein elektrischen Fahrzeugen pro Jahr ausgelegt sein. Der Baubeginn ist für 2023 geplant, die Serienproduktion soll 2026 beginnen.

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In das Werk im Osten der Slowakei investiert der Hersteller rund 1,2 Milliarden Euro, wobei der schwedische Hersteller in einer Mitteilung anmerkt, dass etwa 20 Prozent durch staatliche Subventionen finanziert werden könnten.

Der neue Standort soll klimaneutral betrieben werden. Welche Modelle dort vom Band rollen sollen, teilt Volvo nicht mit. Hinsichtlich der Lage profitiere Volvo Cars laut eigener Aussage von einer gut etablierten Automobilzulieferkette, da es das fünfte Automobilwerk in diesem Land sein werde.

Die Errichtung des Werks in Kosice ist den Angaben nach der erste neue europäische Produktionsstandort für Volvo Cars seit fast 60 Jahren. Hauptverwaltung, Produktentwicklung, Marketing und Verwaltung befinden sich hauptsächlich im schwedischen Göteborg. Dort liegt auch eine Produktionsstätte, weitere sind in Gent (Belgien), in South Carolina (USA), Chengdu, Daqing und Taizhou (China) zu finden. Außerdem unterhält das Unternehmen Forschungs- und Entwicklungs- sowie Designzentren in Göteborg, Camarillo (USA) und Shanghai (China).

Mit dem neuen Werk sieht sich das Unternehmen „gut aufgestellt, um die anhaltende Nachfrage seiner Kunden nach Elektroautos zu befriedigen und künftiges Wachstumspotenzial zu nutzen“, schreibt Volvo Cars in seiner Mitteilung. Die Schweden wollen bis 2030 vollständig elektrisch und bis 2040 klimaneutral werden.

„Wir haben einen klaren Fokus darauf, bis 2030 eine reine Elektromobilitätsmarke zu werden, was unserem Ziel entspricht“, sagt Jim Rowan, Chief Executive bei Volvo Cars. „Die Expansion in Europa, unserer größten Absatzregion, ist für unsere Umstellung auf Elektrifizierung und unser weiteres Wachstum von entscheidender Bedeutung.“

Vor wenigen Tagen erst stellte Volvo Cars, wie berichtet, sein Führungsteam neu auf. Nötig wurde die Re-Organisation aus zwei Gründen: Zum einen geht die bisherige Stellvertreterin, Lex Kerssemakers, nach 38 Jahren bei Volvo bald in den Ruhestand. Zum anderen will Volvo die Führungsverantwortung anpassen, um die eigenen Ambitionen zu Wachstum und Nachhaltigkeit zu erreichen.

Update 12.07.2022: Nachdem Volvo Cars vor einigen Tagen den Bau eines neuen Elektroauto-Werks in der Slowakei angekündigt hatte, werden nun nähere Details dazu bekannt. Wie Geert Bruyneel, Leiter der weltweiten Produktion bei Volvo Cars, gegenüber „Automotive News“ erklärt, werden in dem Werk nahe Kosice ab 2026 E-Autos auf Basis einer weiterentwickelten Version der Plattform SPA2 gebaut. Die Scalable Product Architecture 2 ist im Gegensatz zur seit 2014 verwendeten SPA eine reine Elektro-Plattform.

Konkrete Modelle nannte er nicht, aber es ist bekannt, dass der vollelektrische Volvo XC90 und der Polestar 3 die Plattform SPA2 nutzen werden. Die US-Produktion dieser beiden Modelle wird wie berichtet im Werk Ridgeville im Bundesstaat South Carolina angesiedelt.

Möglich wäre, dass die Europa-Produktion dieser beiden Modelle in der Slowakei erfolgen wird. Falls der XC90-Nachfolger und der Polestar 3 ausschließlich in den USA für die Weltmärkte gefertigt werden, könnte in der Slowakei zum Beispiel der elektrische Nachfolger des Volvo-Bestsellers XC60 gebaut werden. Dieses Modell hatte Volvo Cars im Rahmen der Ankündigung des Batterie-Joint-Ventures mit Northvolt bestätigt – wo dieses Modell gebaut werden soll, ist aber noch nicht klar. Aber auch er könnte in den Werken in South Carolina und der Slowakei gefertigt werden.

Auf die Frage, ob Volvo plant, auch die Produktion von Batterien oder E-Motoren im slowakischen Werk anzusiedeln erklärte Bruyneel, dass diese Entscheidungen noch getroffen werden müssen.
volvocars.com, autonews.com (Update)

1 Kommentar

zu „Volvo errichtet Elektroauto-Werk in der Slowakei“
Christof Liechti
13.07.2022 um 07:29
Seit 10 Jahren fahre ich Volvo und es ist das erste mal, dass ich mit einer Automatke vom Service über das Fahrgefühl bis zur Qualität rundum zufrieden bin. Was mich aber auch in diesem Bericht erschreckt, Volvo kündigt weder zum V90 (überfällig) noch zum V60 einen Nachfolger an. Ich werde eher einen in China produzieren xy Kombi kaufen, als ein in Europa produziert Volvo SUV.

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