Wirtschaftsministerium fördert Forschung zu bidirektionalem Laden
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat eine neue Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben angekündigt, welche die Transformation hin zur Elektromobilität und deren Integration in die Strommärkte unterstützen. Hierfür stehen 80 Millionen Euro bereit – sowohl für Projekte rund um E-Autos als auch E-Lkw.
Schwerpunkte liegen auf Projekten, die Lösungen für bidirektionales Laden und den elektrifizierten Schwerlastverkehr bereitstellen, wie es in der Mitteilung des BMWK heißt. Konkret gibt es drei Schwerpunkte, zu denen das Ministerium nun zur Einreichung von Interessenbekundungen aufruft.
Ziel des Förderschwerpunkts „bidirektionale Flottenkraftwerke 2025“ ist es, das bidirektionale und stromsystemdienliche Laden durch anwendungsnahe Forschung weiter zu entwickeln. „Die geförderten Projekte sollten das Ziel haben, den überwiegenden Teil der Ladevorgänge von elektrischen Pkw und Lkw ab 2025 im Zusammenspiel mit anderen Komponenten des Energiesystems strommarkt- und systemdienlich zu steuern“, so das BMWK.
Etwas komplexer ist die Bezeichnung des Förderschwerpunkts „resiliente ‚low-cost‘ ProsumerLadeinfrastrukturen für Eigenheime, Quartiere, gewerbliches Depot-Laden und öffentliche Hochleistungs-Ladezentren in Agglomerationsräumen und entlang von Autobahnen und Fernstraßen“. Hier ist es das Ziel, günstige Ladeinfrastruktur zu entwickeln. Diese sollen durch eine Kombination von Eigenerzeugung und Zwischenspeicherung von Strom, marktdienlicher Steuerung und sektorübergreifendem Energiemanagement dazu befähigt werden, Ladevorgänge von batterieelektrischen PKW- und Schwerlastverkehr stets zuverlässig, kostengünstig und abgesichert zu realisieren.
Bei dem dritten Förderschwerpunkt „Produkte und Produktionsprozesse für eine erfolgreiche Transformation zur Elektromobilität“ ist es das Ziel, Wertschöpfung, Kosteneffizienz, heimisches Know-how, Lieferketten-Resilienz und Neuausrichtung der Produkte und Produktionsprozesse durch Forschung und Entwicklung so zu verbessern, dass die Transformation zur Elektromobilität unterstützt und erfolgreich bewältigt wird.
„Die Elektromobilität ist zentral dafür, die Emissionen im Verkehr zu reduzieren. Außerdem können elektrische Antriebe in Zukunft wesentlich dazu beitragen, dass der Bedarf für einen Stromnetzausbau reduziert wird, indem sie, wenn sie nicht fahren, als Speicher genutzt werden“, sagt Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im BMWK. „Damit dieses bidirektionale Laden möglichst rasch Realität wird, unterstützen wir gezielt Forschung und Entwicklung in diesem Bereich. Unser Ziel ist, dass Deutschland zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität und deren Integration in das Stromnetz wird.“
Wie das Ministerium nun mitteilt, wurde der entsprechende Förderaufruf bereits am 1. Juli im Bundesanzeiger veröffentlicht (Link siehe unten). Projektskizzen (maximal 15 Seiten) können bis zum 30. September 2022 eingereicht werden, berechtigt hierzu sind Unternehmen, Gebietskörperschaften, Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, Universitäten oder sonstige Forschungseinrichtungen. Das BMWK begrüße „insbesondere die Beteiligung von mittelständischen Unternehmen, der Zulieferindustrie und von Anbietern innovativer digitaler Lösungen“.
bmwk.de (Mitteilung), bundesanzeiger.de (Förderaufruf als PDF)
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