Opel stellt Insignia-Produktion ein – zugunsten von E-Projekten

Opel hat angekündigt, die Produktion seines Top-Modells Insignia im Stammwerk Rüsselsheim vorzeitig noch in diesem Jahr auslaufen zu lassen. Hintergrund ist, dass der Opel Insignia noch auf einer nicht elektrifizierbaren Plattform von General Motors aufbaut.

Ein reguläres Ende der Insignia-Bauzeit wäre 2024 zu erwarten gewesen – ab diesem Jahr will Opel für alle Baureihen eine elektrische Option anbieten. Da das mit dem aktuellen Insignia mit GM-Technik nicht möglich ist, wurde bisher 2024 als Produktionsende für den Insignia gesehen. Es hätte auch zu dem in der Autobranche üblichem Modellzyklus von sieben Jahren gepasst: Der Insignia B ist seit 2017 auf dem Markt.

Doch nun geht es schneller: „Der aktuelle Opel Insignia wurde 2017 auf einer Fahrzeugplattform eingeführt, die von der ehemaligen Opel-Muttergesellschaft nicht für die Elektrifizierung ausgelegt war“, wird ein Stellantis-Sprecher zitiert. „Als Folge der CO2-Vorgaben und des Fokus auf den schnellen Hochlauf der drei neuen Multi-Energy-Modelle in Rüsselsheim – Opel Astra, Astra Sports Tourer und DS4 – wird die Insignia-Produktion dieses Jahr auslaufen.“

Opel hatte bereits im März 2022 bestätigt, dass der Nachfolger des Insignia nur noch rein elektrisch angeboten werden soll. Selbiges gilt für die Nachfolge-Generation des SUV Crossland. Vorgezogen wird die nächste Generation des Insignia übrigens nicht – Opel wird somit rund zwei Jahre keine Mittelklasse-Limousine im Angebot haben. Offen ist noch, auf welcher Plattform ein Insignia C stehen wird – es könnte auch von der genauen Premiere abhängen. Die rein elektrischen Stellantis-Plattformen „STLA Small“ bis „STLA Large“ werden wohl erst 2026 ausgerollt.

Auch wenn Opel bisher immer von einem Insignia-Nachfolger gesprochen hat, ist eine neue Limousine als Opel-Flaggschiff wohl noch nicht zu 100 Prozent gesetzt. Die „Auto, Motor und Sport“ schreibt etwa zu einem Nachfolge-Modelle: „Auch 2024 dürfte es dann keine große Opel-Limousine mehr geben, vielmehr ist als Top-Modell ein SUV oder Crossover zu erwarten.“ Eine Quelle für diese Aussage wird aber nicht genannt.

Das Werk Rüsselsheim soll nun mit der Produktion des Opel Astra und seines Schwestermodells DS4 voll ausgelastet werden. Opel wird den neuen Astra ab 2023 auch als rein elektrisches Modell anbieten, der DS4 wird 2024 einen reinen E-Ableger bekommen.
businessinsider.de, auto-motor-und-sport.de

5 Kommentare

zu „Opel stellt Insignia-Produktion ein – zugunsten von E-Projekten“
quattro 57
19.07.2022 um 11:33
was nicht gekauft wird braucht auch nicht gebaut zu werden.
Hans Woestner
24.01.2023 um 23:10
Der Insignia wurde sehr wohl gekauft. Zudem ist das Auto ein sehr gutes Auto - mi Ausstattungen, die von anderen Herstellern wesenlich mehr kosten.Ein Elektromobil kaufe ich nicht - also werde ich auf ein ausländisches Fahrzeug umsteigen.
Sebastian
20.07.2022 um 08:21
der Opel Insignia ist im mittleren Entscheidungsumfeld gern genommen. Die Fahrzeuge sind mehr als ok und Opel macht seine Arbeit hierbei gut. Historisch hat es opel natürlich immer schon schwer, gegen die Platzhirsche in Deutschland.
Fred Harmann
24.08.2022 um 19:59
Opel war bisher immer schwer gehindert, weil sie nicht weltweit verkaufen durften. Dank der Übernahme durch Stellantis ändert sich das und die Stückzahlen können steigen. Perspektivisch könnte Opel sogar eigenständig werden, wenn sie in den nächsten 10 Jahren keine dummen Fehler machen.
P. Plis
25.08.2022 um 07:12
Durch die Arbeitsteilung im Stellantis-Konzern ist Opel aber „nur“ ein Rädchen im großen Getriebe und Zusammenspiel der verschiedenen Player. Auch die kommenden STLA-Elektroplattformen sind kein Rüsselsheimer Produkt, sondern konzerneigen. Ein Herauslösen von Opel aus dem Konzern irgendwann in Jahren ist deshalb technologisch, wie entwicklungs- und produktionsmäßig schwer vorstellbar. Zumal Opel dafür deutlich zu klein ist.

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