Berlin: BVG und ViaVan stellen BerlKönig ein
Das von der BVG und dem Daimler-Joint-Venture ViaVan zum Teil mit E-Autos betriebene Ridesharing-Angebot BerlKönig ist Geschichte. Der BerlKönig wurde in der Nacht zum 21. Juli eingestellt und endet damit planmäßig nach vier Jahren. Zwei Nachfolge-Projekte stehen in den Startlöchern.
Die Projektpartner sammelten laut BVG „wertvolle Erfahrungen zum Betrieb von On-Demand-Verkehren in Berlin, die nun in die neuen Rufbus-Projekte der BVG einfließen, um die umweltfreundliche Mobilität in Berlin weiterzuentwickeln“. Im Hintergrund laufen die Vorbereitungen für zwei neue On-Demand-Angebote.
In der Mitteilung nennt die BVG die Arbeitstitel „BVG Rufbus“ und „Alternative Barrierefreie Beförderung (ABB)“. Der Rufbus soll dem BerlKönig-Angebot ähneln: Er wird laut der BVG in einem über 60 Quadratkilometer großen Bediengebiet im Osten Berlins rund um die Uhr im Einsatz sein. Er soll Fahrgäste zu den regulären ÖPNV-Haltestellen bringen oder sie dort abholen. Es werden aber auch Direktfahrten im Bediengebiet möglich sein. Voraussetzung für die Mitfahrt ist ein gültiges VBB-Ticket, je nach Art der Fahrt werden Zuschläge fällig.
Die ABB soll für Fahrgäste, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, eine Mobilitätsgarantie bei U-Bahn, S-Bahn und Regionalbahn bieten. Sie kommt zum Beispiel an noch nicht barrierefreien Bahnhöfen zum Einsatz oder dort, wo ein Aufzug gerade defekt ist oder modernisiert wird. Bis voraussichtlich Ende 2023 sollen in einem Pilotprojekt zunächst die U8, Teile der U5 sowie der S-Bahnhof Marienfelde angebunden werden. Ab Anfang 2024 soll das Angebot dann berlinweit gelten. Für die Nutzung reicht ein gültiges VBB-Ticket, die Betriebszeiten entsprechen jeweils denen der U- und S-Bahnen.
In beiden Fällen stammt der Ridepooling-Algorithmus, die Fahrzeugflotte und das Fahrpersonal von der Firma Via, die sich im Frühjahr bei einer Ausschreibung durchgesetzt hatte. Der Vertrag läuft bis Jahresende 2025. Ein konkretes Startdatum für die Angebote sei noch in der Abstimmung. Angaben zur Fahrzeugflotte und deren Antriebsart macht die BVG derzeit nicht. Es ist also offen, ob und wie viele E-Fahrzeuge beim Rufbus und der ABB im Einsatz sein werden.
In der Mitteilung gibt die BVG auch einen kurzen Einblick in die BerlKönig-Nutzung: Obwohl die Projektdauer zu guten Teilen in die Zeit der Corona-Pandemie fiel und das Angebot zuletzt bereits reduziert war, haben rund 1,85 Millionen Fahrgäste den BerlKönig genutzt.
bvg.de
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