Lkw-Laden: Daimler Truck eröffnet Demo-Ladepark in Wörth

Daimler Truck hat den im Februar gestarteten Bau eines Demo-Ladeparks am Standort in Wörth am Rhein abgeschlossen. Nahe des Branchen-Informations-Centers können Kunden bald Ladesäulen und -konzepte verschiedener Hersteller testen und mithilfe von Experten vor Ort maßgeschneiderte Ladelösungen für die eigenen Bedürfnisse erarbeiten.

Nach Angaben eines Pressesprechers fehlen noch ein paar letzte Anpassungen, dann kann das Angebot in den kommenden Wochen in Anspruch genommen werden. Für Montag hatte das Unternehmen schon einmal zu einer Präsentation nach Wörth geladen. Mit dem neuen Angebot soll Kunden der Einstieg in die Elektromobilität erleichtert werden.

Im Konkreten geschehen soll das durch die Bereitstellung verschiedener Ladeoptionen an einem Ort, die von Kunden direkt miteinander verglichen werden können. Vor Ort thematisiert werden unter anderem auch Aspekte wie die Netzanbindung, lokale Energiegewinnung, Energiespeicherung und die intelligente Steuerung von Ladevorgängen. So könne künftig beispielsweise dargestellt werden, wie Ladevorgänge in bestehende Logistikprozesse integriert und dabei Energiekosten reduziert werden können.

Der eTruck Charging Park umfasst auf einer Fläche von rund 2.000 Quadratmeter derzeit sechs Ladesäulen der Unternehmen Siemens, ABB, Ekoenergetyka und Alpitronic mit Leistungen zwischen 40 kW und 300 kW.

„Anhand von Probefahrten im eActros 300/400 für den schweren Verteilerverkehr wird Kunden zudem auch die Möglichkeit geboten, einen unmittelbaren Eindruck von der Effizienz, der Reichweite und den Ladeeigenschaften der E-Lkw zu bekommen“, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. „Auf dieser Basis können Kunden gemeinsam mit den Experten vor Ort eine elektrische Komplettlösung für ihre individuellen Ansprüche skizzieren.“ Der Park ist zudem mit einer Photovoltaik-Anlage samt stationärem Speicher ausgestattet. Als „Proof of concept“ soll sie Möglichkeiten einer effizienten Stromversorgung der Ladesäulen zeigen.

Angesichts der sich rasant weiterentwickelnden Technologie hat sich Daimler dafür entschieden, den Park modular aufzubauen, so können Ladesäulen später gegebenenfalls ergänzt oder ausgetauscht werden – wie es auch bei potenziellen Kunden geschehen könnte. Angesichts dessen denkt Daimler auch den Einsatz des neuen Ladestandards Megawatt-Charging für den Park mit. Als ein nächster Schritt soll die Installation entsprechender MCS-Ladesäulen möglich sein, schreibt Daimler. Wann dies der Fall sein wird, kann das Unternehmen allerdings noch nicht sagen.

Daimler ist als aktives Mitglied von CharIN, einem globalen Verband für die Standardisierung von Ladeinfrastruktur, an der Entwicklung des neuen Ladestandards beteiligt. Der erste Truck, der den neuen Hochleistungs-Standard ermöglichen soll, ist der Batterie-elektrische Fernverkehrs-Lkw eActros LongHaul mit einer Reichweite von etwa 500 Kilometern. Das Fahrzeug wurde erstmals im Jahr 2020 vorgestellt und wird derzeit getestet. Daimler Truck wird den eActros LongHaul auf der IAA Transportation im September in Hannover zeigen.

„Bei der Transformation hin zur E-Mobilität haben wir den Anspruch, unseren Kunden nicht nur einen elektrischen Truck, sondern eine integrierte Lösung samt Beratung und Ladeinfrastrukturlösungen aus einer Hand anzubieten“, sagt Michael Scheib, Leiter Produktmanagement, Mercedes-Benz Trucks. „Unser Ladepark für Kunden in Wörth ist ein integraler Baustein dieses Ansatzes und zeigt Kunden praxisnah und greifbar auf, wie die Ladeinfrastruktur für deren Anwendung konkret aussehen kann.“

Axel Hausen, Leiter eMob Großprojekte, Marketing & Sonderprojekte bei der Netze BW Sparte Dienstleistungen: „Außer der technologischen Weiterentwicklung aller benötigten Komponenten ist der Aufbau der elektrischen Ladeinfrastruktur einer der erfolgsentscheidenden Faktoren für den E-Schwerlastverkehr. Gemeinsam mit unserer Konzernmutter, der EnBW, bringen wir jede Menge Expertise in Ladeinfrastruktur und Energiewirtschaft in das Projekt mit ein. In Wörth entwickeln wir zusammen mit Investoren wie E-Flottenbetreibern, Truckherstellern, Industrie- und Gewerbekunden sowie Kommunen individuelle Lade-Lösungen, insbesondere für die Betriebshoflogistik, die dem E-Schwerlastverkehr auf die Sprünge helfen werden.“

Der eTruck Charging Park wird in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner BW Sparte Dienstleistungen umgesetzt. Die Netze-BW-Sparte ist als Bauherrin für die Konzeption, die Planung und den Bau des Kunden-Demo-Ladeparks zuständig gewesen. Nach Abschluss der Bauphase wird sie nun die Betriebsführung der Anlage sowie die Wartung und den Service übernehmen. Die beiden Unternehmen investierten zu gleichen Teilen insgesamt einen „niedrigen siebenstelligen Betrag“, wie ein Pressesprecher von Daimler Truck auf Anfrage von electrive.net mitteilt.
daimlertruck.com

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