VW nimmt Serienproduktion des ID.4 in US-Werk auf

Nach Monaten der Vorserienproduktion hat Volkswagen nun in seinem US-Werk in Chattanooga das erste Serien-Exemplar des ID.4 für Kunden-Auslieferungen gebaut. Im Laufe des vierten Quartals 2022 soll die Produktion bereits auf 7.000 Autos pro Monat hochgefahren werden.

Wie hoch die Produktionsrate zum nun erfolgten Start der Serienfertigung ist, gibt Volkswagen nicht an. Die 7.000 Fahrzeuge pro Monat entsprechen 1.750 ID.4 pro Woche. Ausgeliefert werden die nun produzierten Fahrzeuge voraussichtlich ab Oktober, wie VW mitteilt. Später soll die Produktion im Drei-Schicht-Betrieb auf 10.000 Einheiten pro Monat steigen, wie der damalige Nordamerika-Chef Scott Keogh vor einigen Wochen angegeben hatte.

Zunächst wird der ID.4 nur mit der großen Batterie hergestellt, die Kunden haben die Wahl zwischen dem 150 kW starken Heckantrieb oder der Allrad-Version – da nicht vom ID.4 GTX die Rede ist, wird es sich wohl um die 195 kW starke Auslegung des MEB-Allradantriebs handeln. Noch in 2022 soll die Produktion eines Heckantrieb-Modells mit kleinerer Batterie anlaufen.

Bei der Batterie gibt VW in der US-Mitteilung die Brutto-Werte an: Der große Speicher kommt auf 82 kWh, nutzbar davon sind 77 kWh – diese Angabe nutzt VW in Europa in der Kunden-Kommunikation. Der kleinere Speicher wird in der US-Mitteilung mit 62 kWh angegeben, das ist die aus dem ID.3 bekannte 58-kWh-Batterie.

Obwohl die Eigenschaften der Akkus formal gleich sind, gibt es einen großen Unterschied: Während die in Europa gebauten MEB-Modelle Zellen von LG Energy Solution nutzen, verbaut Volkswagen in Chattanooga Zellen von SK On – der Rechtsstreit um das neue SK-On-Werk im US-Bundesstaat Georgia nach einer Klage von LGES wurde bekanntlich inzwischen beigelegt. VW gibt in der Mitteilung an, dass der in Amerika gebaute ID.4 Materialien und Komponenten aus elf US-Bundesstaaten nutzt – darunter Stahl aus Alabama und Ohio, Innenraumteile aus Indiana und South Carolina sowie Elektronikkomponenten aus Kentucky und North Carolina – und eben die Batteriezellen aus Georgia.

„Wir fangen gerade an, ein neues Kapitel für Volkswagen in Amerika zu schreiben, und es ist eine durch und durch amerikanische Geschichte“, sagt Thomas Schäfer, der neue Markenchef von Volkswagen. „Dies ist ein weiterer Meilenstein in der ambitionierten Elektrifizierungsstrategie von Volkswagen für den US-Markt und weltweit.“

Bis zum Ende des Jahrzehnts wollen die Marken des Volkswagen-Konzerns den amerikanischen Verbrauchern mehr als 25 BEV-Modelle anbieten. Die Marke VW plant dafür unter anderem ein zweites US-Werk und auch eine Batteriefabrik – Details hierzu sind noch nicht bekannt. Ob der Chefwechsel bei der Volkswagen Group of America und auch der Wechsel in Wolfsburg von Herbert Diess auf Oliver Blume Einfluss auf die E-Pläne in den USA haben werden, ist offen.
vw.com

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