Japanisches Nfz-Konsortium und Yamato entwickeln Tausch-Akkus

Der japanische Kurierdienst Yamato Transport und die Commercial Japan Partnership Technologies Corporation (CJPT) haben angekündigt, gemeinsam an der Standardisierung von austausch- und wiederaufladbaren Batteriekassetten für kommerziell genutzte Elektrofahrzeuge zu arbeiten.

Bei der CJPT handelt es sich um ein im vergangenen April gegründetes Gemeinschaftsunternehmen von Toyota, Hino und Isuzu, um die sogenannten CASE-Technologien (Connected, Autonomous, Shared, Electric) im Nutzfahrzeug-Bereich voranzutreiben. Im Bereich der Elektromobilität zielt das Joint Venture, das zu 80 Prozent von Toyota und zu je zehn Prozent von Hino und Isuzu gehalten wird, auf die gemeinsame Entwicklung von BEV- und FCEV-Nutzfahrzeugen ab. Wie es bereits damals hieß vor allem mit dem Ziel, die Kosten zu senken.

Genau das führt Toyota auch in der aktuellen Mitteilung zu der Yamato-Kooperation an. „Durch die Standardisierung der Batteriekassetten und Ladesysteme sollen Kosten gesenkt und die breite Nutzung der Technologie gefördert werden“, schreiben die Japaner. Die CJPT wolle künftig die Entwicklung elektrischer Nutzfahrzeuge mit austauschbaren Batterien vorantreiben.

Als Vorteile des Konzepts führt Toyota größtenteils bekannte Argumente an: Die Anschaffungskosten der Fahrzeuge sinken, der Aufwand für die Installation von Ladeinfrastruktur wird minimiert. Zudem werden Stromspitzen beim (gleichzeitigen) Schnellladen mehrerer Fahrzeuge vermieden, da die Ersatzakkus schonend und gleichmäßig geladen werden können, während das Fahrzeug mit einer anderen Batterie unterwegs ist. Im Falle des Logistik-Einsatzes kommt dazu, dass durch den Austausch der Batterien die Stillstandzeit während des Ladens verkürzt wird bzw. entfällt.

Ein Punkt, den Toyota in der Mitteilung nicht anführt: Wird für jedes Fahrzeug noch eine Ersatz-Batterie benötigt, steigt der Rohstoffbedarf eines solchen Tauschsystems an. Allerdings könnten mit einem Tauschsystem die Batterien wieder etwas kleiner werden.

Welche technischen Eckdaten die Partner für die Tausch-Akkus oder Batteriekassetten, wie sie in der Mitteilung genannt werden, anpeilen und wie lange die Entwicklung dauern soll, wird noch nicht genannt. Eine zu der Mitteilung veröffentlichte Grafik zeigt eine Art Liefer-Van mit drei quer im Fahrzeugboden platzierten Batteriekassetten – bei dieser Größe müssten die Batteriepacks wohl von einem Roboter getauscht werden.

Das Logistikunternehmen Yamato Transport arbeitet bereits an einem grünen Ökosystem für den Lieferverkehr, das auch seine Transport- und Zustellpartner mit einbezieht. Gemeinsam mit den örtlichen Kommunen soll ein System zur Stromnutzung entwickelt werden, das die Nutzung von austauschbaren Batteriekassetten mit einschließt.
toyota-media.de

1 Kommentar

zu „Japanisches Nfz-Konsortium und Yamato entwickeln Tausch-Akkus“
Philipp Rosengarten
29.07.2022 um 12:53
Wechselbatterien in einer Größe sind ca. 50% teurer als fest verbaute Batterien. Nur wenn Wechselbatterien in Modulen skalierbar sind, sind diese ca. 50% billiger, weil man nur die Kapazität nutzt, die man bracht.

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