Rimac entwickelt strukturelle Batteriepacks mit Rundzellen
Der kroatische Elektro-Sportwagenbauer Rimac hat die Entwicklung einer neuen Batteriemodul-Plattform angekündigt. Diese basiert auf Rundzellen mit einem Durchmesser von 46 Millimetern in verschiedenen Längen. Damit soll auch ein strukturelles Batteriepack möglich sein.
Wasim Sarwar Dilov, Leiter der Forschung und Entwicklung von Rimac Technology, bestätigte in einem Interview mit der „Automotive News Europe“, dass das Unternehmen an strukturellen Batteriepacks arbeitet, die ein tragendes Bauteil in der Karosserie des Autos sind. Mit den strukturellen Batteriepacks will Rimac leichtere Batterien bauen können.
Konkret gab Dilov an, dass bei der neuen Batterie-Plattform 75 Prozent des gesamten Batteriegewichts auf die Zellen entfallen sollen. Wie das Portal „Carscoops“ ergänzt, liegt die sogenannte Pack-Effizienz bei einem Porsche Taycan bei 63 Prozent, beim Tesla Model 3 bei 64 Prozent (wobei nicht die Batterieversion angegeben wird) und beim ersten Rimac-Serienmodell Nevera bei 67 Prozent.
Während Tesla bei seinen strukturellen Batteriepacks in den in der Giga Texas gebauten Model Y auf das feste Batteriezellformat 4680 setzt (46 Millimeter Durchmesser und 80 Millimeter Länge, will Rimac hier flexibler sein: Laut Dilov werden die Zellen in den Rimac-Packs je nach Anwendung unterschiedlich hoch sein. Wie der Entwicklungschef weiter angab, führe Rimac derzeit Gespräche mit drei Batterieherstellern, um Zellen für die neuen Batteriepacks zu beziehen.
Bisher haben Panasonic, LGES und Samsung SDI abgekündigt, Rundzellen im Format 4680 zu bauen. Aber nur Samsung SDI arbeitet auch an anderen Höhen, konkret Varianten mit 40 Millimetern (als 4640) und 60 Millimetern (4660). Ob diese drei Unternehmen die Gesprächspartner von Rimac sind, gab Dilov nicht an. Es geht aber um nennenswerte Stückzahlen, denn der Komponentenbereich Rimac Technology will im Jahr 2023 bereits 40.000 Batteriepacks herstellen. 2028 sollen es 200.000 Batterien sein.
Während Rimac bei den Batteriezellen wohl die gleiche Ware bezieht wie andere Autobauer – als potenzieller Kunde für die Samsung-SDI-Rundzellen wird etwa auch BMW genannt – sieht Dilov vor allem in der hauseigenen Batterie-Software das Alleinstellungsmerkmal für Rimac. „Unsere Hardware ist großartig, aber auch jede Menge Hardware“, sagte er in dem Interview. „Mit unserer Software können wir jedoch aus jeder Zelle mehr Leistung herausholen als unsere Wettbewerber.“
autonews.com (Paywall), carscoops.com
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