Simon Lux ist neuer Leiter der Forschungsfertigung Batteriezelle
Der BMW-Manager Simon Lux hat zum 1. August 2022 die Institutsleitung der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB in Münster übernommen. Lux folgt dem Ende 2021 in den Ruhestand verabschiedeten Fritz Klocke.
Das teilt die Fraunhofer-Gesellschaft nun offiziell mit und bestätigt damit im Kern einen früheren Medienbericht – im Mai hatte die Organisation den Wechsel von Lux noch dementiert. Damals hieß es seitens der Fraunhofer-Gesellschaft, dass die Suche nach dem Nachfolger für Klocke noch laufe – und zu dem laufenden Verfahren wolle man sich nicht äußern.
Nun ist das Verfahren mit dem (erwarteten) Ergebnis abgeschlossen: „Mit der Berufung von Prof. Simon Lux ist seit dem 1. August 2022 die Institutsleitung der Fraunhofer FFB komplett“, teilt die Fraunhofer-Gesellschaft mit. Die Institutsleitung besteht somit neben Lux aus Jens Tübke und Achim Kampker, der Anfang Juli in die Institutsleitung berufen wurde.
Im April fand im Hansa-BusinessPark in Münster-Amelsbüren der Spatenstich für das erste von zwei neuen Gebäuden der Fraunhofer FFB statt. Nach Fertigstellung der ersten Ausbaustufe Ende 2022 sollen die Expertinnen und Experten neben den Labors modernste Fertigungsanlagen für die industrielle und skalierbare Herstellung von Batteriezellen in Amelsbüren aufbauen. Damit will die FFB, die seit Januar den Status einer selbstständigen Fraunhofer-Einrichtung hat, „ zum Zentrum der Entwicklung einer modernen und skalierbaren Batteriezellproduktion für Deutschland und Europa werden“.
Die FFB will mit ihren Arbeiten die Innovations- und Kommerzialisierungsprozesse von Produktionstechnologien für bestehende und zukünftige Zellformate beschleunigen. Die erwähnten Anlagen, die ab Ende des Jahres in Münster aufgebaut werden sollen, sind so modular, dass darauf Forschungs- und Testprojekte unterschiedlicher Größen durchgeführt werden können – damit sollen nicht nur große Industrie-Unternehmen, sondern auch mittelständische und kleine Unternehmen von den Arbeiten der Fraunhofer FFB profitieren können, heißt es in der Mitteilung.
„Die Fraunhofer FFB wird nicht nur innovative Speichertechnologien und Produktionsverfahren entwickeln, sondern auch unsere Abhängigkeit von anderen Märkten langfristig reduzieren“, sagt. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. „Ich freue mich, dass wir mit Prof. Tübke, Prof. Kampker und Prof. Lux drei ausgewiesene Experten an der Spitze der Fraunhofer FFB haben, die mit ihrer langjährigen Erfahrung im Management von Großprojekten und höchster wissenschaftlicher Kompetenz die Befähigung der Industrie zur ökonomischen und ökologischen Produktion von Batteriezellen weiter vorantreiben werden.“
„Die Energiewende stellt uns vor dringliche Herausforderungen in Deutschland und Europa. Wir müssen die Entwicklung der relevanten Stromspeicher- und Produktionstechnologien in Zukunft noch konsequenter vorantreiben“, sagt der frisch berufene Simon Lux. „Das gilt für die Automobilindustrie ebenso wie für alle Branchen und Industrien, in denen elektrische Energie eine Rolle spielt. Die Fraunhofer FFB mit ihren vielfältigen Möglichkeiten und dem Fokus auf die Forschungsfertigung ist hier ein ideales Instrument, um dies voranzutreiben.“
Lux war zuletzt als Senior Technical Expert für High Voltage Systems and Cell Development bei der BMW Group in München beschäftigt. Von 2013 bis 2017 war Lux im BMW Group Technology Office USA im Silicon Valley tätig und verantwortete hier unter anderem das Technology Scouting und die Entwicklung neuer Speichertechnologien. „Er bringt somit Spezialkenntnisse ein, wenn es darum geht, Batteriezellen für die Automobilindustrie zu entwickeln und zu integrieren“, so die Fraunhofer-Gesellschaft. Seit August 2022 hat Lux darüber hinaus einen Lehrstuhl für Angewandte Elektrochemische Energiespeichertechnik und Wirtschaftschemie an der WWU Münster inne.
fraunhofer.de
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