Arrival pausiert wohl Auto- und Bus-Projekt
Das britische Elektrofahrzeug-Startup Arrival hat Insidern zufolge sein Bus- und Autoprojekt auf Eis gelegt. Demnach wolle Arrival sich vorerst voll auf die Einführung seines E-Transporters konzentrieren, um Einnahmen zu erzielen.
Das berichtet die Financial Times unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Konkret sollen die Kosten um ein Drittel gesenkt werden, wenn keine Ausgaben bei den beiden Projekten mehr anfallen würden. Die Produktion des E-Transporters soll im Herbst anlaufen.
Das Autoprojekt sei pausiert worden, könnte aber später wiederbelebt werden. Auch das Busprojekt sei auf Eis gelegt und Tests mit dem potenziellen Kunden First Bus verschoben worden.
Dass die Finanzlage angespannt ist, hatte sich bereits im Juli angedeutet. Damals hatte Arrival angekündigt, dass man die Belegschaft um ein Drittel reduzieren wolle, um die schwindenden Barmittel zu schonen. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch eine interne Überprüfung der Projekte und Ausgaben angestoßen, die bis September abgeschlossen sein sollte. Die nun von den Insidern durchgestochenen Informationen sollen vorläufige Ergebnisse dieser Überprüfung sein.
Arrival lehnte auf Anfrage der Financial Times eine Stellungnahme ab. Das Unternehmen wird allerdings kommende Woche seine Halbjahreszahlen veröffentlichen. Es ist möglich, dass es auch in diesem Zuge eine Bestätigung der Informationen geben wird.
Arrival ist seit einer SPAC-Fusion im März 2021 börsennotiert. Seit dem Börsengang hat die Aktie des Unternehmens jedoch mehr als 90 Prozent ihres Wertes verloren. Das lag aber nicht nur an der Entwicklung des Unternehmens, sondern auch der weltweiten Konjunkturabkühlung, den steigenden Zinsen und volatileren Aktienmärkten.
Aber: Arrival hatte auch ambitionierte Pläne. Es sollte nicht nur ein für die Last-Mile-Logistik optimierter E-Transporter entwickelt werden, sondern diese sollten auch auf revolutionäre Weise in lokalen Mikrofabriken gefertigt werden – zumindest später, denn die bis zu 10.000 von UPS bestellten E-Transporter sollen in einem großen Werk in Bicester gebaut werden. Zu diesen bereits umfangreichen Plänen kamen noch die Vorhaben mit den Elektrobussen und später noch das für eine Ridehailing-Kooperation mit Uber optimierte Arrival Car. Ende 2021 hieß es, dass das Arrival Car gegen Ende 2023 in Produktion gehen solle.
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