China: NEV-Absatz bleibt im Juli fast konstant

564.000 New Energy Vehicles wurden im Juli in China verkauft. Das sind 7.000 weniger als im bisherigen Rekordmonat Juni 2022. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich der NEV-Absatz aber mehr als verdoppelt.

Nach dem Dezember 2021 (505.000 Einheiten) und dem Rekord-Juni mit seinen 571.000 verkauften NEV war der Juli 2022 erst der dritte Monat, in dem in China mehr als eine halbe Million New Energy Vehicles (BEV, PHEV und FCEV) verkauft wurden. Die 564.000 NEV entsprechen im Vergleich zum Juni einem Rückgang um 1,23 Prozent, was in Zeiten volatiler Lieferketten bemerkenswert ist.

Hinzu kommt, dass die Verkaufssteuer für einige Verbrenner seit Anfang Juni halbiert wurde, weshalb Experten mit einer größeren Verschiebung hin zu den Verbrennern gerechnet hatten. Die China Passenger Car Association (CPCA), die die Verkaufszahlen veröffentlicht, führt die konstanten NEV-Verkäufe auf das verbesserte Angebot sowie die Erwartung höherer Ölpreise zurück – die Verbraucher lassen sich wohl von den kurzfristig niedrigeren Anschaffungskosten für kleine Verbrenner nicht täuschen.

Vergleicht man die Zahlen aus dem Juli 2022 mit dem Wert des Vorjahresmonat, sind die 564.000 NEV eine Steigerung um 129,3 Prozent – im Juli 2021 wurden 246.000 New Energy Vehicles verkauft, was seinerzeit der bis dato beste Monat des laufenden Jahres war.

Von den 564.000 New Energy Vehicles waren 428.000 Fahrzeuge mit einem rein Batterie-elektrischen Antrieb ausgestattet – das entspricht im Juli einem Anteil von 76 Prozent. Auf die Plug-in-Hybride entfielen im Juli 136.000 Einheiten, die Brennstoffzellen-Fahrzeuge kommen weiterhin nur auf sehr geringe Stückzahlen.

Im laufenden Jahr summiert sich der Großhandelsabsatz von New Energy Vehicles in China somit auf 3,03 Millionen Einheiten, was einem Zuwachs von 123 Prozent entspricht.

Bei den Herstellern liegt wie inzwischen üblich BYD vorne – sowohl bei den NEV als auch der reinen BEV-Auswertung. Für den Hersteller, der noch in diesem Jahr erste E-Fahrzeuge in Schweden, Deutschland und Israel ausliefern will, war der Juli mit 162.214 New Energy Vehicles ein neuer Rekordmonat. Die BYD-Verkäufe teilen sich auf 80.991 BEV und 81.223 PHEV auf – also im Verhältnis 49,9 zu 50,1 Prozent.

Tesla setzte im Juli nur 28.217 Elektroautos ab, gegenüber den 78.906 Einheiten aus dem Juni ein deutlicher Rückgang. Das war aber zu erwarten: Hintergrund für den starken Rückgang sind Umbauten im Tesla-Werk Shanghai, die zu Produktionsunterbrechungen führten. Von den 28.217 im Juli verkauften Tesla-Fahrzeugen gingen 19.756 in den Export.

Unter den chinesischen BEV-Startups lag im Juli Neta vorne. Das Unternehmen konnte 14.037 Batterie-elektrische Autos verkaufen, von denen sogar 1.382 Exemplare in den Export gingen. Für Leapmotor war der Juli mit 12.044 BEV ein Rekordmonat. Dahinter bleibt Xpeng mit 11.524 Verkäufen weiterhin fünfstellig, während Nio mit 10.052 Fahrzeugen nur knapp fünfstellig bleibt – das aber immerhin den zweiten Monat in Folge.

Erwähnenswert ist auch die Geely-Marke Zeekr, die mit 5.022 verkauften Exemplaren seiner E-Limousine 001 ebenfalls einen neuen Rekord aufstellt und erstmals auf einen Absatz von mehr als 5.000 Fahrzeugen kommt. Der bisherige Rekord stammte mit 4.330 Fahrzeugen aus dem Mai. Zur Erinnerung: Zeekr ist noch nicht einmal ein ganzes Jahr auf dem Markt, im Oktober 2021 wurden die ersten Fahrzeuge ausgeliefert – seinerzeit gerade einmal 199 Stück.
cnevpost.com (CPCA), cnevpost.com (BYD), cnevpost.com (Tesla), cnevpost.com (Zeekr), xiaopeng.com (Xpeng), cnevpost.com (Neta), cnevpost.com (Leapmotor), nio.com (Nio)

2 Kommentare

zu „China: NEV-Absatz bleibt im Juli fast konstant“
Hans Gnann
10.08.2022 um 11:18
Hallo Herr Schaal, und VW, BMW und Mercedes liegen dann alle unter der am Ende genannten 4330 Fahrzeugen?..danke
Sebastian Schaal
10.08.2022 um 11:37
Hallo Herr Gnann,die deutschen Hersteller veröffentlichen nicht mehr ihre monatlichen Verkaufszahlen für China und die CPCA veröffentlicht ihrerseits nur die Zahlen des Gesamtmarktes, nicht einzelner Hersteller. Daher kann man keine Rückschlüsse auf die Zahlen der deutschen Hersteller ziehen.Viele Grüße Sebastian Schaal

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