GP Joule sichert sich bis zu 5.000 H2-Lkw von Clean Logistics
Clean Logistics hat mit GP Joule einen Rahmenvertrag für die Lieferung von 5.000 wasserstoffelektrischen 40-Tonner-Lkw unterzeichnet. Die Übergabe der Fahrzeuge ist für den Zeitraum von 2023 bis 2027 vorgesehen. Das Gesamtvolumen der Vereinbarung liegt im niedrigen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich.
Mit der Auslieferung erster Fahrzeuge einer Vorserie rechnet das Unternehmen ab Ende des dritten Quartals 2023. Das genaue Timing hänge davon ab, wann erwartete Fördermittel bewilligt werden, erläutert das Unternehmen in einer Mitteilung. Im Anschluss seien jährliche Liefervolumina vereinbart, Details dazu nennt Clean Logistics jedoch nicht. „Einzelheiten der Lieferbedingungen und Wartungsverträge sind noch zu vereinbaren“, heißt es.
Mit der geplanten Lieferung baut das Hamburger Unternehmen seine Geschäftsaktivitäten weiter aus. Neben dem bestehenden Hauptgeschäftsfeld, der Konvertierung von Bussen und Lkw von fossilem verbrennungsmotorischem Antrieb auf Wasserstoffantrieb, wird Clean Logistics künftig auch Neufahrzeuge bauen, die nun georderten Lkw stellen die ersten dar. Clean Logistics werde schwere Sattelzugmaschinen ohne Antriebsstrang verwenden und diese mit Brennstoffzellen-, Batterie- und Wasserstofftanksystemen sowie der eigens entwickelten Achse mit Radnabenelektromotoren und dem speziellen Steuerungssystem HyBoss ausrüsten.
Einen ersten Schritt in Richtung Produktion von Neufahrzeugen machte das Unternehmen wie berichtet kürzlich mit der Übernahme des niederländischen Lkw-Herstellers GINAF. Clean Logistics sieht sich dadurch „hervorragend positioniert, um innerhalb der Unternehmensgruppe die eigenständige Produktion von Lkw und Bussen mit emissionsfreiem Wasserstoffantrieb deutlich hochzufahren“, heißt es in der aktuellen Mitteilung. Denn: Durch die Übernahme von GINAF verfüge das Unternehmen über eine Konzerngesellschaft mit dem Status eines eigenständigen Produzenten mit den entsprechenden Zulassungsvoraussetzungen von eigenen Fahrzeugen in Europa.
„Dieser Vertrag zur Lieferung von 5.000 Lkw stellt einen maßgeblichen Meilenstein in der Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs dar. Es handelt sich weltweit um den größten Vertrag dieser Art“, kommentiert Dirk Graszt, CEO von Clean Logistics, den neuen Rahmenvertrag. „Gemeinsam mit unserem Partner GP Joule werden wir dafür sorgen, dass wasserstoffbetriebene Lkw bald Alltag im Straßenverkehr sind.“
GP Joule wird eigenen Aussagen zufolge damit zum Komplettanbieter für den emissionsfreien Transportkilometer im Schwerlastverkehr. Es sorgt für die Produktion und den Bezug von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien, errichtet und betreibt Wasserstofftankstellen und wird seinen Kunden aus Logistik, Handel und Industrie zukünftig auch die Sattelzugmaschinen zur Verfügung stellen.
Mit dem nun abgeschlossenen Rahmenvertrag unterstreicht das Unternehmen auch die Bedeutung des hiesigen Wasserstoffmarkts bei der Energiewende. „Die Produktion von Wasserstoff ist systemdienlich, sie wird zukünftig die Versorgungssicherheit in diesem Land garantieren. Denn wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint, wird nur grüner Wasserstoff für die benötigten Mengen erneuerbarer Energie und damit auch für Souveränität und Unabhängigkeit sorgen“, sagt CEO Ove Petersen.
Ihm zufolge wird die Flotte von 5.000 Wasserstoff-LKW mehr als 325.000 Tonnen CO2 jährlich einsparen können. „Die Nutzung von grünem Wasserstoff trägt maßgeblich zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors bei – und die 5.000 nun gesicherten LKW sind wegweisend für die grüne Logistik von Morgen“, sagt er.
pressebox.de, gp-joule.de
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