Mahle und Siemens kooperieren bei induktiven Ladelösungen

Siemens und Mahle wollen im Bereich des induktiven Ladens von Elektrofahrzeugen zusammenarbeiten und haben hierzu nun eine Absichtserklärung unterzeichnet. Dabei geht es vorerst nicht um eine gemeinsame Produktentwicklung.

Bestandteil der anvisierten Kooperation sind zum einen abgestimmte Standardisierungsbemühungen in den relevanten Vornormungs- und Normungsgremien, wie Siemens mitteilt. Das Ziel sei dabei, „offene Lücken zu schließen und so die volle Interoperabilität zwischen Fahrzeug und Ladeinfrastruktur zu gewährleisten“.

Erst im nächsten Schritt ist ein enger Austausch bei der Entwicklung eines induktiven Gesamtladesystems für Elektrofahrzeuge angedacht. Das sind aber noch Planungen, eine gemeinsame Entwicklung ist nicht Bestandteil der nun unterzeichneten Absichtserklärung. Dennoch wird Siemens in der Mitteilung bereits etwas konkreter: Demnach werden „ausführliche Interoperabilitäts- und Kreuztests zwischen der Ladeeinrichtung am Fahrzeug (Sekundärspule) sowie der Ladeinfrastruktur (Primärspule)“ angestrebt. Die konkrete Umsetzung der Tests soll unter anderem auch im Rahmen öffentlich geförderter Projekte stattfinden – Siemens und Mahle wollen die Entwicklung also nach Möglichkeit nicht komplett selbst finanzieren, sondern weitere Partner und den Staat ins Boot holen.

„Kabelloses Laden von Elektrofahrzeugen entwickelt sich gerade zu einem wichtigen Zukunftsmarkt“, sagt Stefan Perras, Leiter Vorentwicklung und Innovation für Ladeinfrastruktur bei der Siemens AG. „Neben einer deutlichen Erleichterung für die Fahrer, die nicht mehr mit Kabeln und Steckern hantieren müssen, ist es eine entscheidende Voraussetzung für künftige autonome Mobilität. Dabei ist die Übertragungseffizienz beim kabellosen, induktiven Laden vergleichbar mit Stecker-basierten Systemen.“

Harald Straky, Vice President für die globale Entwicklung im Bereich Mechatronik und Elektronik bei Mahle, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Siemens einen starken Partner gefunden haben, um das induktive Laden kraftvoll voranzubringen. Die geballte Erfahrung beider Unternehmen verschafft uns im Wettbewerb einen klaren Vorteil.“

Im Zuge der Zusammenarbeit wird Mahle eine langjährige Erfahrung als Automobilzulieferer und Siemens seine Expertise im Bereich Ladeinfrastruktur einbringen. Siemens hatte sich erst Anfang Juni diesen Jahres an dem auf induktive Ladelösungen spezialisierten US-Anbieter WiTricity beteiligt.
siemens.com

1 Kommentar

zu „Mahle und Siemens kooperieren bei induktiven Ladelösungen“
Bernd
09.08.2022 um 12:55
Das mit dem Hantieren mit Kabel und Stecker ist mal absoluter Quatsch. Da von einer deutlichen Erleichterung zu sprechen. Tanken nimmt einem ja auch keiner ab. Liebe Siemens-PR: Einfach mal ehrlich sein und nicht mit solchen Ausflüchten argumentieren. Denn das aus meiner Sicht deutlich wichtigere Argument mit autonom fahrenden Autos wird nur hinterher erwähnt. Auch da ein Aber: Ob solche Fahrzeuge induktiv geladen werden, mit einer konduktiven Lösung oder einem Lade-Roboter und CCS-Kabel, ist noch offen.

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