MEET Batterieforschungszentrum nimmt Feststoff-Produktionslinie in Betrieb

Am MEET Batterieforschungszentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster ist eine neue Produktionslinie für Lithium-Metall- und Feststoffbatterien eröffnet worden. Die Anlage ermöglicht den Zellbau dieser neuen Batterietypen und erweitert die Produktionsforschung am Standort.

Auf insgesamt 150 Quadratmetern Trockenraumfläche arbeiten die Forscher mit einer laut der Mitteilung der Universität deutschlandweit einzigartigen Anlage und bieten eine Kooperationsplattform für Wissenschaft und Industrie. Damit wurden die spezialklimatisierten Laborräume um 50 Quadratmeter erweitert.

Der Hintergrund der eigenen Anlage für Lithium-Schwefel- und Festkörperbatterien: Laut der WWU erfordern Schritte wie Elektrodenherstellung, Zellbau oder Zyklisierung andere Techniken, Herstellungsumgebungen und Maschinen. Also genau das, was nun auf der neuen Batterielinie erforscht werden soll. Mit der acht Meter langen Spezialanlage können die Forscher an Techniken der Laminierung, Vereinzelung und Stapelung für die Batterien der nächsten Generation arbeiten.

Dabei wollen die Forschenden direkt mit einer mehrlagigen Lithium-Metall-Zelle beginnen. „Einlagige Lithium-Metall-Batteriezellen im Labormaßstab sind gängig, um Aktivmaterialien und andere Zellkomponenten zu erproben“, sagt Markus Börner, Leiter des Forschungsbereichs „System Zelle“ am MEET Batterieforschungszentrum. „Die Herausforderung liegt nun darin, mehrlagige Zellen für die Anwendung zum Beispiel in Elektroautos zu produzieren. Lithium-Metall ist ein sehr weiches Material, welches schnell reagiert, sodass die Arbeitsschritte der Batteriezellproduktion einer speziellen Technologie bedürfen.“

Die Anlage befindet sich – wie für die Batterieproduktion üblich – in einem Trockenraum mit einer maximal wasserfreien Atmosphäre. Die relative Luftfeuchtigkeit wird in der Mitteilung mit nur 0,02 Prozent angegeben. Neben der Feuchtigkeit müssen die energiereichen und empfindlichen Batteriematerialien vor Staubpartikeln geschützt werden.

Neben seiner Forschung zur Batteriezellherstellung von Lithium-Ionen-Batterien intensiviert das MEET-Team damit seine Arbeit zum Zellbau der nächsten Generation. „Mit dieser durchgehenden Produktionslinie für die Herstellung von Lithium-Metall- beziehungsweise Feststoffbatterien ist es unser Ziel, die Grundlagen für die Produktion von Batteriezellen der nächsten Generation in Europa zu legen“, sagt Martin Winter, wissenschaftlicher Leiter des MEET.
uni-muenster.de

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