Lohscheller wird zum Jahreswechsel Nikola-CEO

Der amerikanische E-Lkw-Bauer Nikola Motor befördert Michael Lohscheller zum CEO. Er wird zum 1. Januar 2023 den aktuellen CEO Mark Russell an der Spitze des Unternehmens ablösen, der aber im Board des Unternehmens bleibt.

Das hat Nikola selbst mitgeteilt. Der ehemalige Opel-CEO und kurzfristige Chef des vietnamesischen Automobil-Neulings VinFast war erst im Februar 2022 zu Nikola gewechselt, wo er als Präsident an CEO Mark Russell berichtet. In seiner Funktion als Präsident ist Lohscheller derzeit für die Skalierung des globalen Lkw-Geschäfts von Nikola verantwortlich.

Russell wird den CEO-Posten zum Jahreswechsel an Lohscheller abgeben, dem Unternehmen aber als Mitglied des Boards erhalten bleiben. Das Board, oder oft auch Verwaltungsrat genannt, entspricht als Kontrollgremium einerseits dem deutschen Aufsichtsrat, hat aber darüber hinaus mehr Kompetenzen im operativen Geschäft.

In dem rund halben Jahr bei Nikola hat Lohscheller offenbar bereits Eindruck hinterlassen. In der Mitteilung bescheinigt das Unternehmen dem künftigen CEO „einen großen Einfluss auf die Einführung des Batterie-elektrischen Fahrzeugs Tre (BEV) in die Serienproduktion und das Erreichen von Entwicklungsmeilensteinen für das Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug Tre (FCEV)“.

„Die Wahl von Michael Lohscheller ist der Abschluss eines durchdachten Nachfolgeplanungsprozesses des Verwaltungsrats“, sagt Steve Girsky, Verwaltungsratsvorsitzender von Nikola – der frühere GM-Manager Girsky kennt Lohscheller bereits aus dessen Opel-Zeit. „In den sechs Monaten seit seinem Eintritt in unser Unternehmen hat Michael ein erhöhtes Maß an Dringlichkeit, ein hohes Maß an Verantwortlichkeit, verbesserte Kommunikationswege und eine beschleunigte Entscheidungsfindung bei Nikola Motor eingeführt. Wir sind davon überzeugt, dass derselbe Standard an Exzellenz und operativem und kommerziellem Fachwissen der Fahrzeug- und Energieinfrastruktur-Vision des Unternehmens zugute kommen wird.“

Dem derzeitigen CEO Russell dankt Girsky ebenfalls. „Unter Marks Führung haben wir die Serienproduktion unserer BEVs gestartet, FCEV-Pilottests mit ausgewählten Kunden vorangetrieben, unser strategisches Partnernetzwerk erweitert, den Ausbau unserer erstklassigen Produktionsstätte in Coolidge, Arizona, fortgesetzt und unsere Wasserstoffinfrastrukturkapazitäten vorangetrieben“, so der Verwaltungsratsvorsitzende.

Russell war seit Herbst 2020 CEO von Nikola – und das war nicht geplant. Nach einer sehr unruhigen Zeit mit dem geplatzten GM-Deal und den Betrugsvorwürfen samt Rückzug des Gründers und damaligen CEO Trevor Milton ist Nikola unter Russell wieder in ruhigere Fahrwasser gekommen. Die Auslieferungsziele musste das Unternehmen zwar kürzen, es konnte aber kurz vor Weihnachten den ersten Nikola Tre BEV ausliefern.

„Teil von Nikola zu sein, war der Höhepunkt meiner Karriere“, sagt Russell selbst. „Ich bin zuversichtlich, dass wir unter Michaels Führung weiterhin zeigen werden, wie man den Schwerlastverkehr dekarbonisiert und der Welt hilft, das Energie-Ökosystem der Zukunft zu schaffen.“

Lohscheller selbst fühlt sich nach eigenen Angaben geehrt, auf Russell folgen zu dürfen. „Wir haben ein robustes Geschäftsmodell, ein talentiertes globales Team, führende Elektrofahrzeugtechnologie und Energielösungen“, sagt Lohscheller und blickt nach vorne: „Wir sind gut positioniert, um die vor uns liegenden Wachstumschancen zu nutzen und unsere strategischen Initiativen zu beschleunigen.“
nikolamotor.com

1 Kommentar

zu „Lohscheller wird zum Jahreswechsel Nikola-CEO“
E. Zerb
12.08.2022 um 12:14
Hut ab! Ich habe von Lohscheller schon immer viel gehalten und fand seinen Weggang damals von Opel sehr bedauerlich. Ob’s jetzt mit Nikola für ihn was wird und auch die Distanz Deutschland - USA sich nicht als hinderlich erweisen wird, muss man abwarten.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch