Arrival bestätigt Fokus auf E-Lieferwagen

Das britische Elektrofahrzeug-Startup Arrival hat in seinem aktuellen Quartalsbericht die jüngst durchgesickerte strategische Neuausrichtung bestätigt, wonach sich das Unternehmen vorerst voll auf die Einführung seines E-Transporters konzentrieren wird und sein Bus- und Autoprojekt hinten an stellt.

Anfang August hatte die Financial Times unter Berufung auf Insider berichtet, dass die Kosten um ein Drittel gesenkt werden sollen. Daher sei das Autoprojekt pausiert worden, könnte aber später wiederbelebt werden. Auch das Busprojekt sei auf Eis gelegt und Tests mit dem potenziellen Kunden First Bus verschoben worden.

Wie das Unternehmen nun selbst angibt, will man im Laufe des dritten Quartals 2022 mit der Produktion von E-Transportern in dem Werk im englischen Bicester beginnen und noch in diesem Jahr die ersten rund 20 Exemplare an UPS liefern. Ursprünglich hatte Arrival im Jahr 2022 mit der Auslieferung von 400 bis 600 Fahrzeugen gerechnet.

Der Produktionsbeginn in der US-Mikrofabrik von Arrival in Charlotte im Bundesstaat North Carolina wird vom dritten Quartal dieses Jahres auf 2023 verschoben. Auch dort soll der E-Transporter für UPS gefertigt werden.

Während das Unternehmen im zweiten Quartal den Verlust auf 89,6 Millionen US-Dollar gesteigert hat (Q2 2021: 56,2 Millionen Dollar), gab Arrival an, aufgrund der stark gekürzten Produktionspläne in diesem Jahr keine nennenswerten Einnahmen mehr zu erwarten. „Wir wechseln von dem Modus, in dem wir zwei Produkte, zwei Schichten und zwei Mikrofabriken haben, zu dem Modus, in dem es eine Fabrik, eine Schicht, ein Produkt gibt“, sagte CEO Denis Sverdlov während eines Gesprächs mit Analysten. „Wir glauben, dass wir durch diesen Wechsel bessere Chancen haben, erfolgreich zu sein.“

In der Mitteilung zu den Quartalszahlen klingt das noch ganz anders. Man habe „kürzlich strategische Entscheidungen getroffen, die es uns ermöglichen, in diesem Quartal mit der Produktion in Bicester (UK) zu beginnen“. Wenn die Produktion in der ersten Mikrofabrik anlaufe, sei das ein Moment, „von dem wir glauben, dass er die Automobilindustrie grundlegend verändern wird“, wird Sverdlov zitiert.
arrival.com (Mitteilung), techcrunch.com (Aussagen Analystenkonferenz)

1 Kommentar

zu „Arrival bestätigt Fokus auf E-Lieferwagen“
Emobilitätsberatung-berlin K.D.Schmitz
15.08.2022 um 12:51
Die Modelle dieser Start-Ups für die KEP-Branche sind sicher sehr praktisch. Bleibt nur die Frage ob sie es in die Großserie schaffen, denn mit ein paar hundert Stück ist ja UPS nicht geholfen. Es wäre sehr zu wünschen, damit diese starrsinnigen, etablierten Hersteller mal endlich wach werden.

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