BMW plant wohl Brennstoffzellen-Großserie ab 2025
BMW will laut einem Medienbericht ab 2025 Brennstoffzellen-SUV in Großserie produzieren. BMW hatte bisher nur bestätigt, den iX5 Hydrogen noch in diesem Jahr in Kleinserie anbieten zu wollen.
Das berichtet das japanische Wirtschaftsblatt Nikkei unter Berufung auf BMW-Vertriebschef Pieter Nota. Laut Nikkei plant BMW in Kooperation mit seinem Technologiepartner Toyota, 2025 mit der Massenproduktion und dem Verkauf von Brennstoffzellen-SUV zu beginnen. Nähere Details hierzu werden aber noch nicht genannt.
Den iX5 Hydrogen hatte BMW auf der IAA Mobility im September 2021 vorgestellt. In wenigen Wochen soll die Kleinserienproduktion anlaufen, noch in diesem Jahr sollen die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden. Der iX5 Hydrogen nutzt Brennstoffzellen von Toyota, die Integration in das Fahrzeug sowie zahlreiche weitere Komponenten um die zugelieferten Toyota-Brennstoffzellen herum hat BMW selbst entwickelt.
Die technischen Eckdaten sind weitgehend seit 2020 bekannt: Der Wasserstoff (bis zu 6 kg) wird in zwei 700-bar-Tanks aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff gespeichert. Die Toyota-Brennstoffzelle im Motorraum leistet 125 kW, der E-Motor im Heck jedoch 275 kW. Benötigt der E-Motor mehr als die 125 kW, die die Brennstoffzelle zur Verfügung stellen kann, wird noch Strom aus der über dem E-Motor angebrachten Leistungspuffer-Batterie zugeschossen.
In der Vergangenheit hatte sich BMW immer wieder für FCEV eingesetzt, hatte aber keine konkreten Pläne veröffentlicht, wann Serienmodelle mit dem Wasserstoff-elektrischen Antrieb auf den Markt kommen sollen. Rund um die Neue Klasse, die ab 2025 eingesetzt werden soll, hatte BMW anfangs auch auf die Möglichkeit verwiesen, Brennstoffzellen-Autos auf Basis dieser Plattform zu bauen – später wurde aber bekannt, dass BMW zumindest anfangs auf Batterie-elektrische Antriebe setzt.
Auch jetzt äußert sich Nota nicht zu konkreten Modellen, grenzt es aber etwas ein. „Wir sehen, dass die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie besonders für größere SUV relevant ist“, wird der Vertriebsvorstand von Nikkei zitiert. Auch bei einer möglichen Großserie könnten die Brennstoffzellen aus Japan kommen. „Wir haben verschiedene Projekte, an denen wir mit Toyota arbeiten“, sagt Nota wieder nur allgemein.
BMW plant derzeit, dass im Jahr 2030 die Hälfte des Absatzes auf elektrisch angetriebene Autos entfällt. „Der Anteil der Elektroautos an den Verkäufen ist größer als erwartet, und wenn das derzeitige Tempo beibehalten wird, können wir diese 50 Prozent vielleicht ein oder zwei Jahre früher erreichen“, sagte Nota. Der Niederländer wies jedoch auf die Hürden hin, die für E-Fahrzeuge noch bestehen. „Die Ladeinfrastruktur ist nicht überall gleich“, so Nota. „Wir glauben an die Bedeutung verschiedener Technologien – Batterie-betriebene Elektrofahrzeuge, aber auch Wasserstoff und effiziente Verbrennungsmotoren – weil wir nicht alle unsere Investitionen in einen Bereich stecken wollen.“
nikkei.com
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