Fastned rüstet bestehende Deutschland-Standorte nach

Der Schnelllade-Anbieter Fastned hat acht Standorte in Deutschland komplett mit Hyperchargern von Alpitronic ausgestattet, die über eine Ladeleistung von bis zu 300 kW verfügen. Weitere sollen folgen, im September soll eine weitere Upgrade-Runde anlaufen.

Konkret geht es um die Fastned-Standorte in Limburg Süd, Herbolzheim, Freiwalde, Wittenburg, Melle-West, Hildesheim, Paderborn-Mönkeloh und Gladbeck-Ellinghorst, an denen bisher Ladepunkte mit einer Leistung von 50 oder 175 kW zur Verfügung standen.

Bei einigen dieser Standorte handelt es sich um die ersten Fastned-Anlagen in Deutschland. In Limburg Süd sind die Niederländer zum Beispiel mit einem 50-kW-Triple-Charger und mehreren 175-kW-Säulen von ABB gestartet. Die 175-kW-Lader wurden bereits vor mehr als einem Jahr abgebaut und durch zwei Hypercharger ersetzt – inzwischen sind in Limburg vier Hypercharger mit insgesamt acht Ladepunkten verfügbar. An allen acht umgerüsteten Standorten zusammen sind nun insgesamt 38 Ladepunkten mit einer Ladeleistung von bis zu 300 kW in Betrieb.

Im Rahmen der Umbauarbeiten wurde auch die notwendige Infrastruktur für die neuen Anforderungen ausgelegt. Laut der Mitteilung wurden unter anderem mehrere Kilometer Kabel neu verlegt – mit einem reinen Austausch der Ladesäulen war es also nicht getan.

„Mit der fortlaufenden Verbesserung bestehender Stationen verfolgen wir konsequent unser Ziel, den Kund:innen immer die schnellste und zuverlässigste Ladeinfrastruktur zur Verfügung zu stellen“, so Linda Boll, Head of Public Affairs Fastned Deutschland. „Anders als mancher Player der konventionellen Tankstellenbranche sind wir stets bestrebt, das Kund:innenerlebnis weiter zu verbessern. Dazu gehören für uns schnelle und zuverlässige Ladepunkte, eine saubere und gut beleuchtete Station und nicht zuletzt die bekannten gelben Dächer von Fastned“.

Ab September 2022 will Fastned in einer nächsten Upgrade-Runde acht weitere Standorte auf den neuesten und schnellsten Stand bringen. Dieser Prozess wird voraussichtlich zum Winter abgeschlossen sein, und die Anzahl der Ladepunkte wird sich verdoppeln.

Zudem hatte Fastend in der vergangenen Woche seine Halbjahreszahlen veröffentlicht. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 188 Prozent auf 12,6 Millionen Euro. Nicht nur die Anzahl der Ladepunkte, sondern auch die Zahl der Ladevorgänge sowie die Energiemenge pro Sitzung sind gestiegen. Von Januar bis Juni hat Fastned 935.000 Ladevorgänge abgewickelt (+124 Prozent), wobei 20,2 GWh erneuerbare Energie verkauft wurden (+174 Prozent).

Das operative Ebitda stieg von 0,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 3,0 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022 (+298 % gegenüber dem Vorjahr). Unterm Strich war das Unternehmen aufgrund der Investitionen in neue Standorte (+28 auf 356 Ladeparks) mit 11,5 Millionen Euro bereinigtem Nettoverlust weiter in den roten Zahlen.

„In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 waren die Einnahmen aus Ladevorgängen bereits höher als im gesamten Jahr 2021“, sagt Fastned-CEO Michiel Langezaal. „Der Ausbau unseres Netzes nimmt an Fahrt auf, und wir sind auf dem besten Weg, die Zahl unserer Stationen bis Ende 2024 auf über 400 zu verdoppeln.“
cision.com (Deutschland-Standorte), cision.com (Halbjahreszahlen)

2 Kommentare

zu „Fastned rüstet bestehende Deutschland-Standorte nach“
TeeKay
24.08.2022 um 10:27
Nein, Fastned machte nicht wegen Expansion Verlust, sondern weil 12,6 Mio Euro Umsatz 4,8 Mio Euro Betriebskosten, 4,7 Mio Euro Abschreibungen (das sind die schon gebauten Anlagen) und 3,7 Mio Euro Zinskosten gegenüberstanden. Dazu kommen dann noch 8,9 Mio Euro Verwaltungs- und 2,5 Mio Euro Marketingkosten. Und 3,7 Mio Euro sonstige Kosten.
Stefan
25.08.2022 um 00:36
4,7 Mio Abschreibung ist schon ziemlich hoch. Da zahlt man ja quasi für jede Säule doppelt: Abschreibung und Zinsen.

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